Volltext: Der praktische Baubeamte. Dritter Theil. (3. / [1801])

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Kd. Weil nun alle Wassergebäude der Stärke des Wassers, woselbst sie an¬ 
gelegt werden sollen, angemessen seyn müssen, so ist es auch nothwendig die Stär- 
cke des Flußes, an welchem Gebäude anzulegen kommen, beurtheilen zu können. 
Hierzu hat Herr Pilot eine neue unvergleichliche bessere und vollkommnere Art, 
die Geschwindigkeit eines Stroms zu ermessen erfunden, welche um so viel voll- 
kommner ist, je mehr die alte Art mangelhaft gewesen ist. Herr Belidor hat sie 
berschiednemal mit einem solchen glücklichen Ausschlag untersucht, dass er sie als 
eine von den allernützlichsten Erfindungen anstehet, welche nur zu der Ermessung 
des Gewässers verlangt werden können, indem auch kein einziges Hinderniß vor¬ 
handen seyn kann , welches nrcht vermög derselben überwunden werden könnte. 
Diese Art beziehet sich auf den Gebrauch eines äusserst einfachen Instrumentes, 
mit welchem in einem Augenblicke derjenige Abfall erhalten wird, welcher der ge¬ 
suchten Geschwindigkeit gleich ist, an was für einem Orte der Oberfläche des Was¬ 
sers oder des Grundes man sie nehmen will; sobald der Abfall bekannt ist , ist es 
auch leicht diejenige Geschwindigkeit, welche mit ihm zustimmt, folglich auch die 
Geschwindigkeit des Stroms zu erfahren. Dieses Instrument bestehet aus zwey 
gläsernen Röhren, welche an beyden Enden offen sind. Die erste Röhre a, b ist 
vollkommen gerade, an der andern c, d aber ist das eine End gekrümmt, und 
im Form eines Trichters e, f, g, d erweitert, diese Röhren müssen in ein nach 
Art eines dreyeckigen Prisma geformtes Stück Holz eingekehlet werden, damit 
sie neben einander fest stehen, und vor allen sich ergeben könnenden Schaden ver¬ 
wahrt seyn mögen. An diesen Röhren wird seitwärts eine Eintheilung gleicher 
Theile, wie dieselbe an Bürometern gebräuchlich ist, gemacht, und fügt annoch 
ein Merkzeichen hinzu, welches an jedem gefälligen Orte gestellt werden kann. 
Zu mehrerer Bequemlichkeit kann diese Eintheilung in Zollen und Linien ge¬ 
schehen. 
Will man aber dieses Instrument an und für sich gebrauchen; so wird dassel¬ 
be senkrecht in das Wasser getaucht, und zwar solchergestalt, daß der Eingang der 
umgebogenen Röhre gerade der Direkzion des Stroms entgegen zu stehen kömmt, 
damit dieser sich im Trichter so zu sagen recht fangen müsse, alsobald wird das 
Was- 
Plair 
cxvir. 
Fig> 9-
	        
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