Volltext: Der praktische Baubeamte. Zweyter Theil. (2. / [1801])

3 
Mörtl, oder aber mit rohen Ziegeln in Laim gepflastert, wie auch nur mit einem 
Laim oder Kalkstrich überzogen werden sollen. Der Gebrauch desselben sowohl als 
die nothwendige Feuersicherheit bestimmt hierinn den Vorgang. 
h. Ein Hauptfehler würde es seyn, wenn an einem geringen Gebäude, beson¬ 
ders in Dorfschaften, Gesimse, oder ausgemauerte Hohlkehlen angetragen würden, 
wo die Staubläden eben so gute Dienste leisten, und ungemein viel wohlfeiler zu 
stehen kommen. 
i. Nicht minder wäre es ein unverzeihlicher Fehler, wenn ein leerer anstatt 
einem stehenden, und ein stehender anstatt einem liegenden, und eben so umgekehrt, 
wenn ein stehender anstatt einem leeren, und ein liegender anstatt einem stehenden 
Dachstuhl angebracht würde. Allein diesen Fehler verhütet die Breite des Gebäu¬ 
des, wovon die Grundsätze in der Zimmermannsarbeit angeführt worden sind. 
k. Die Eindeckung muß eben auch dem Orte, woselbst das Gebäude aufgeführt 
wird, wie auch der Gattung desselben allenthalben angemessen seyn, und ist daher 
wohl zu überlegen: 1. Ob zum Ziegeldache nicht breitere Hauptmauern, und ein 
stärkerer, mithin auch kostspieligerer Dachstuhl angetragen werden muß, als zur 
Gchindelbedachung nothwendig ist. 2. Von welcher Eigenschaft sowohl die Dachziegel, 
als auch die Schindeln in Rücksicht der Dauerhaftigkeit sind. 3. Ob wegen den 
Windanfüll das Z,egeldach ganz oder nur zum Theil in Mörtl gelegt werden muß. 
4. Um wieviel sich die Kosten des Ziegeldachs höcher, als jene des Schindeldachs be¬ 
laufen, wozu die Unterhaltungs-und Reparazions Aufwände von beiden Dächern 
gegen einander in Anschlag zu nehmen sind. Damit 5. daraus abgenommen werden 
kann, ob nicht an denen zum Ziegeldach erforderlichen Kosten durch Herstellung ei¬ 
nes Schindeldaches ein Kapital erspart würde, von dessen fallenden Zinsen durch die 
Zeit der Andauer des Schindeldachs nicht nur allein die Reparazionen, sondern auch 
die Kosten der Erneuerung desselben gänzlich bestritten werden könnten. Die näm¬ 
liche Bewandtniß hat es auch mit der Eindeckung vom Metalle. 
J. Zur Vermeidung dieser Fehler ist daher jenes nothwendig zu wissen, wovon 
die Bestimmung der eigentlichen nothwendigen Größe des Gebäudes, wie auch die 
Zahl der Abtheilungen, Gemächer und Behältnisse abhängt. Als 
m. Zur Entwerfung einer Rirche ist nothwendig zu wissen. I. Die Zahl der 
Pfarrkinder, und 2. ob auf eine und wie große Vermehrung -er Familien angetra- 
A s
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.