Volltext: Archäologie der Kunst [6, Hauptbd.] (Hauptb. / 1895)

Anhang. Antike Numismatik. (§§ 46—52.) 
883 
46. Aeolis, Lesbos, Nesos, Pordoselene. Vor der Zeit Alexanders 
hat nur Kyme einiges wenige geprägt. Vorübergehend scheint der Bund 
Münzen (AIOAE) ausgegeben zu haben. 
47. Jonien* Chios, Ikaria, Samos. Die ältesten Silber- und Elek- 
tronmünzen tragen keine Inschriften. Manche Satrapen gaben eigenes 
Geld aus. Die Könige von Pergamon beliessen den meisten Staaten das 
Münzrecht, doch wurden teilweise in ihrem Namen Gold- und Silberstücke 
oder Cistophoren ausgegeben. Ebenso duldeten die Römer bis zur Kaiserzeit 
die Münzstätten in Ephesos, Milet und Chios. 
Katalog von London S. 866. Ephesos: B. V. Head, coinage of Ephesus, Num. chron. 
1880, m. 9 T., addenda 1881, Nachträge bei Imhoof-Blumer, griech. Münzen S. 687 ff.; 
Percy Gardner, Samos a. Samian coins, Num. chron. 1882, m. 6 T., Nachtrag Ra. III 6, 258. 
48. Karien, Astypalaia, Kalymna, Karpathos, Kos, Megiste, Nisyros, 
Rhodos, Syme, Telos. An die Münzen der selbständigen griechischen Städte 
— 1823 wurden etwa 10,000 Didrachmen von Kalymna gefunden! — schliessen 
sich seit dem Anfang des vierten Jahrhunderts die der karischen Dynasten. 
In der Diadochenzeit dauert das Münzrecht fort; königliche Prägstätten 
waren in Alabanda, Knidos und Mylasa, auf Astypalaia, Kos und Rhodos, 
während die Römer nur Scheidemünze duldeten. 
Litteratur: G. Schmidt, zur Gesch. der karischen Fürsten des 4. Jahrh. v. Chr. u. 
ihrer Münzen, Gött. 1861; über Knidos Imhoof, Berl. Ztsch. 1, 142 ff.; Tabai das. 147 ff. 
59. Lykien. Bis auf Alexander prägten der Bund und einheimische 
Fürsten inschriftlos und mit griechischen oder, was das häufigste ist, mit 
lykischen Inschriften. Nach längerer Pause — vielleicht fallen jedoch in 
diese einige Städtemünzen — beginnt der Bund unter römischer Oberhoheit 
wieder zu prägen, erlaubt aber gewöhnlich den einzelnen Städten, ihren 
Namen anzugeben. Erst Claudius löste den Bund auf, doch dauerte das 
Silbergeld bis unter Trajan. Die Bronzen sind unter Gordian am häufigsten. 
Ch. Fellows, coins of ancient Lycia hefore the reign of Alexander, London 1855, 
m. 20 T.; Six, R. num. 1886; Cavedoni, sur 1. anc. mon. de la Lycie, Pariser Akad. 1852, 
mit 1 T. 
50. Pamphylien, Pisidien und Lykaonien. Die griechischen Kolo 
nien gehen mit der Münzprägung voran, nach Alexander folgen auch andere 
Orte. Aspendos und Sillyon sind königliche Münzstätten; unter den Rö 
mern werden wieder nur Bronzen geprägt. 
Pisidien: Six, Berl. Ztsch. 1878; W. H. Waddington, numismatique de Plsaurie et 
de la Lycaonie, Paris 1888, vgl. Wroth, Num. chron. 1883. 
51. Kilikien mit Elaiusa. Mehrere persische Satrapen geben Geld 
aus, wobei im Osten die aramäischen, im Westen die griechischen Auf 
schriften vorherrschen. Nach Alexander werden Silbermünzen nur in 
Mallos und Tarsos ausgegeben; 67 v. Chr. beginnen die lokalen Scheide 
münzen mit römischer Erlaubnis. Aigai, die beiden Seleukeia und Tarsos 
durften Silber prägen. 
Imhoof, Ztsch. f. Num. 1883. 
52. Cypern. Die Stadtfürsten gaben Münzen mit kyprischen oder 
phönikischen (in Kition, Lapethos und Amathus?), später (seit Euagoras I.) 
auch griechische Legenden aus; 312 vereinigen die Ptolemäer die Insel 
56*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.