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Klassische Kunstarchäologie. II. Geschichte der alten Kunst. 
Motiv, wie die mit Relief verzierten Widder an Gräbern, könnte aus der 
vorgriechischen Zeit Kleinasiens stammen. 1 ) 
Etwas später greifen die kaukasischen Bergvölker, vor allem die 
seit Konstantin bekehrten Georgier (Iberer) in alle Verhältnisse des ost 
römischen Reiches kräftig ein. Viele lebten in Konstantinopel und sie 
gründeten auf dem Athos ein nationales Kloster, behielten aber die von 
den Persern angenommene Tracht. 2 ) Die Byzantiner schätzten ihre 
schönen Gew r ebe; 3 ) von den alten Kirchen, deren älteste schon unter Kon 
stantin mit Säulen erbaut wurde, 4 ) stehen noch verschiedene und enthalten 
manches Altertum, 5 ) auch Bilderhandschriften sind unter den georgischen 
Büchern zu finden. 6 ) Indes fällt die Blüte der Kunst mit der des Reiches 
(1089—1198) zusammen; dass Oströmer aktiv im Lande wirkten, bezeugen 
griechische Inschriften. 
Dem Nordgestade des schwarzen Meeres wendeten die Kaiser beson 
dere Aufmerksamkeit zu, während von der anderen Seite persische Ein 
flüsse wirksam waren. Bei dem raschen Wechseln der Reiche und der 
Völker zwischen Leitha und Jenissei 7 ) seien nur beiläufig die Goldfunde 
Ungarns 8 ) und Rumäniens (S. 26), der Silberschild von Kertsch (S. 791) 
und die getriebene Schale von Beresoff (Sibirien) 9 ) erwähnt. Erst das 
Reich der Russen 10 ) bietet festes Fundament. Unter Wladimir erbaute 
der griechische Priester Joakim die S. Sophia in Nowgorod; unter Jaros- 
law (1016—54) wurde die gleichnamige Kirche errichtet und mit vielen 
Mosaiken und Wandgemälden geschmückt, deren griechische Inschriften 
ihren Ursprung anzeigen. Den Malern 11 ) lenkte ein griechisches Formel 
buch den Pinsel, während in Ornament 12 ) und Baukunst 13 ) das nationale 
Gefühl und andere Einflüsse zur Geltung kamen. 
Auch die Südslawen, welche noch zu Justinians Zeit auf einer 
0 AZ. 41, 268. 
2 ) Nicetas Chon. p. 828, 10 ff. 
3 ) Nicetas Chon. p. 328, 10. 
4 ) Sozom. 2, 8. 
5 ) Kondakoff, opis c pamätnikoff drew- 
nosti w njekotorych chramach i monastyräch 
Gnnjij (Inventar d. Denkmäler des Altertums 
in einigen Kirchen Grusiens), Petersb. 1890, 
m. 87 Abb.; Solow'eff, pis c ma i£ Qakawka^ä 
(Briefe aus Transkaukasien), in den Chudoj. 
Nowosti (Kunstneuigkeiten) II 1884; Proben 
bei Bayet, art byzantin S. 285. 287. 289; 
Repert. f. Kunstw. 15, 374. 
6 ) Evangeliar des 11. Jahrh. im Kloster 
Gaunati (Gelati) bei Kutais: Pokrowskij, 
Mem. d. kais. arch. Ges., Abt. d. russ. u. slaw. 
Arcli. 4, 255 ff.; Probe bei Dobbert, Darst. 
des Abendmahles durch die byzant. Kunst 
S. 34. 
7 ) Vgl. auch E. Ciiantre, la bijouterie 
caucasienne de l’epoque scythobyz., Lyon 
8 ) Jos. Hampel, d. Goldfund v. Nagy- 
Szent-Miklös, Budapest 1886. 
9 ) Kondakoff, antiquitds S. 436 („aus 
dem 6. Jahrh.“). 
10 ) Yiollet-le-Duc, l’artrusse, Paris 1877 
(mehr technisch); vgl. Darcel, G. d. b.-a. 
1878, März; Rambaud, histoire de la Russie; 
Sabatier, notions s. l’iconographie sacree en 
Russie, Petersb. 1849; Bilderwerke: Drew- 
nosti rossijkaho gosudarstwa = Archeologie 
de l’empire de Russie, Moskau 1849—55, 
6Bde. m. 6 B. Atlas f. (I. Kirchenschätze, II. 
Kroninsignien etc., III. Rüst- u. Sattelkammer, 
IV. Porträte und Trachten, V. Prunkgefässe, 
VI. altruss. Architektur); Graf Tolstoi und 
Kondakoff, Russkiä drewnosti w pamätni- 
kach iskusstwa (russ. Altertümer in Kunst 
denkmälern); Wjestnik obschtsch. drewne- 
russk. isk. (Mitteil. d. Ges. f. altruss. Kunst). 
X1 ) N. Pokrowskij, Wandmalerei in den 
alten griech. u. russ. Kirchen, Moskau 1890 
(russisch); Ostromir’sches Evangelion in Pe 
tersburg, 1056/7 in Gross-Nowgorod gemalt: 
her. v. Wostokoff, Petersb. 1843. 
12 ) V. de Boutovsky, hist, de l’orne- 
ment russe du X e au XVI e siede, Paris 
1870. 
13 ) Maury, Ra. Bd. II.