Volltext: Archäologie der Kunst [6, Hauptbd.] (Hauptb. / 1895)

Kap. IX. Die Werke der Baukunst. (§ 288.] 
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Anstalten verschiedener Art, worunter namentlich wohlthätige, kamen, so 
dass man Moscheen mit ihren Armenhäusern und Schulen zum anschau 
lichen Vergleiche herbeiziehen darf. 1 ) Im Hofe der Georgskirche von 
Thessalonike stand eine steinerne mit Reliefs geschmückte Kanzel. Wir 
erwähnen auch noch die Klöster, unter denen die Felsenklöster (S. 297) 
in Indien bei den Buddhisten ihr Seitenstück haben. Die für die christ 
lichen Städte so bezeichnenden Glockentürme werden zuerst im 5. Jahr 
hundert erwähnt. 2 ) Auf die glänzende Einrichtung der ältesten Kirchen 
haben wir schon wiederholt hingewiesen; zusammenhängend schildern sie 
die Dichter Prudentius und Paulinus von Kola, kritisiert wird sie von 
Hieronymus. 3 ) 
Litteratur: im allgemeinen W. Bardwell, ancient and modern temples, London 
1887, 15 T.; Gr. B. Montano, scielta di varii tempietti anticlii, Rom 1624, f.; über die ägyp 
tischen Tempel s. die Litteratur S. 78 ff.; grosse Ansichten von Edfu und Philai in 
Langls Wandtafeln IV 4. 21; Restauration der Tempelfa9ade von Luqsor: Perrot 1 207; 
Beschreibung bei Strabon 17,805—6; die meisten wurden unter den Ptolemäern umgebaut. 
Babylonien: Ruine in Eridu S. 85; Jerusalem: S. 88 u. 862, 20: de Vogüe, le temple de Jeru 
salem; Chipiez et Perrot, le temple de J., Paris 1889; Korr. Schick, Beit el maqdas 
oder der alte Tempelplatz zu J., J. u. Stuttg. 1887 (derselbe verfertigte mehrere Relief 
pläne); über die Riesentempel von Baalbek und Palmyra S. 88 f.; über Cypern: Ohnefalsch - 
Richter, Kypros, die Bibel u. Homer, Berl. 1898. Über die griechischen Tempel stati 
stische Sammlungen von Hussey, Am. J. 6, 59ff.; nach den Skulpturen Am. J. 8, 18 ff.; 4 ) die 
Abbildungen älterer Zeit sind selten, zumeist nur offene Säulenhallen, welche in unteritali 
schen Vasen öfter begegnen. Beachtung verdient die Nachbildung des Asklepieions in 
einem winkelförmigen Votivrelief des athenischen Museums (Phot. d. Inst.); Rekonstruktion 
des delphischen Tempels von Middleton, Jhst. 9, 810 ff.; über den tuskanischen Tempel: 
Yitruv. III 2; vgl. L. Klenze, Versuch einer Wiederherst. d. tosk. Tempels, Denkschr. d. 
bayer. Ak. 1821, m. 2 T.; über die römischen: Beschreibung des kapitolinischen Tempels 
bei Dionysios von Halikarnass 4, 61, 3. 4. (Rekonstruktion bei Durm, Bauk. d. Etr. u. Römer 
S. 43. 44), Abbildung desselben in einem aurelianischen Relief (bei Durm S. 45), vgl. auch 
B. v. Köhne, der Tempel des kapitol. Jupiter nach den Münzen, Berl. 1870, m. 1 T.; andere 
Reliefbilder AZ. 5 T. 4, 1 (vgl. Sp. 49 ff.); M. 5, 7 (Lateran Nr. 358). Unter den erhaltenen 
sind die bekanntesten die römischen (vgl. S. 123 ff. u. Ö. Richter’s Topographie), dann die 
Tempel von Cori (S. 113), Assisi (S. 133), Nimes (S. 139) u. den Städten der Adria (S. 158); 
für die Details der hauptstädtischen ist auch Guattani, monumenti inediti 1789 Luglio T. 3 
(T. des Antoninus und der Eaustina). Agosto T. 2 (T. des Nerva). 3 (der Concordia). Ot- 
tobre T. 2 (T. der Minerva) heranzuziehen; Pompeji: griechischer Tempel S. 121; Isistem 
pel (sehr eigenartig): Nissen, pompej. Studien S. 175 ff.; Aesculaptempel: ders. S. 175 ff.; 
Venustempel: ders. S. 213 ff.; Augustustempel: ders. S. 270 ff. Die Münzen der Kaiserzeit 
sind sehr wichtig (S. 277), wenn sie auch meistens nur die Fa9ade mit dem Götterbilde 
zeigen; Medaillons mit perspektivischen Ansichten belehren besser. Ein kampanisches 
Wandgemälde (MB. 6, 3) zeigt das Heiligtum einer orientalischen Religion. Kirchen: Ca- 
nina, ricerche sulT architettura piü propria dei tempi cristiani, 2. A. Rom 1846, f. m. 145 T.; 
H. Hübsch, d. altchristl. Kirchen, Carlsruhe 1862; Stockbauer, d. christl. Kirchenbau in 
den ersten vier Jahrhunderten, Regensburg 1874; Richter, der Ursprung der abendländ. 
Kirchengebäude, Wien 1878; G. Dehio u. G. v. Bezold, d. kirchliche Baukunst des Abend 
landes, Stuttg. 1884; H. Holtzinger, d. altchristl. Architektur in System. Darst., Stuttg. 1889; 
über Rundbauten s. S. 323; über christliche Klöster Albert Lenoire, architecture monasti- 
que, Paris 1852 (Coli, des docum. ined. sur Phist. de France, III. archeol.); sehr altes in 
Thevesta (Thebena, Afrika); über buddhistische s. die Darstellungen der Felsentempel S. 87 f. 
Die einzelnen Bauwerke von Bedeutung werden im historischen Teil zur Sprache kommen. 
9 Procop. aedif. I p. 200, 13. 26. 183, 9. 
II p. 241, 21. Vp. 228, 3. 14. 17. 224, 2. 328, 
23. 329, 13; eine Anzahl oratoria (cellulae 
sanctorum) um die Basilika S. Silvestro in 
Rom (Bcrist. s. V 1, 1 ff.); über die Basilica 
S. Valentino Marucchi, il cimitero e la basil. 
di s. V., Rom 1890. 
2 ) Kirsch in Kraus’ Realencykl. u. 
„Türme“; Rossi, Bcrisfc. 1887 S. 82 ff.; Ra. 
ehr. 33, 5. 
3 ) Epist. II 20. 22. 
4 ) L. Julius, über d. Agonaltempel d. 
Griechen, München 1884 (über angebliche 
Nicht-Kulttempel).
	        
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