Volltext: Archäologie der Kunst [6, Hauptbd.] (Hauptb. / 1895)

Kap. VIII. Die Baukunst nach Material und Technik. (§ 253.) 
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Litteratur: Blas. Caryopiiilus, de antiquis marmoribus, Vindob. 1738, Utrecht 
1743; R. Gottgetreu, Ztsch. f. Bauw. 1883 S. 103 ff.; Rich. Lepsius, griechische Marmor- 
studien, Anhang zu den Abh. der preuss. Akad. 1890 (seine Sammlung von alten Splittern 
ist im deutschen archäologischen Institut zu Athen, die von Handstücken bei d. kgl. preuss. 
Akademie); über Paros: Cyriacus bei 0. Jahn, B. 1861 S. 180 ff.; Ross, Inselreisen 1, 49 f.; 
Prokesch, Denkwürd. 2, 52 ff.; Leake, trav. in northern Greece 3, 90 ff.; Fiedler, Reisen 
2, 183 ff.; L. Stephani, Ztsch. f. Altertumsw. 1843 S. 582 ff.; F. M. W. Becker, de Paro 
insula, Münster 1868 S. 23 ff.; E. Dopp, quaestt. de marmore Pario, Diss. v. Breslau 1883. 
Tabelle der Kennzeichen der berühmtesten Marmorarten. 
Farbe 
Stich 
Streifen 
Krystall- 
körner 
Glimmer 
Eisen 
Anderes 
Pentelikon 
schnee- 
weiss 
gelblich 
keine (sel 
ten hell 
grau) 
0,5—1mm. 
nie über 2 
silberweis- 
ser Kali-, 
auch grü 
ner Chlo 
rit-, röt 
lichviolet 
ter Kali-. 
Erzkörner 
vereinzelt 
Quarz 
Hymettos 
grau oder 
bläulich 
grau 
ebenso 
bis 0,5, 
selten 
0,8 mm. 
Silberweis- 
ser Kali-, 
selten grü 
ner Chlorit- 
kleine 
schwarze 
Körnchen 
sehr viele 
Kohlen 
stoffparti 
kelchen 
Karystos 
weiss, hell 
grau,grün 
lich, auch 
gelblich, 
rötlich. 
von hell- 
bis dunkel 
grünen 
Glimmer 
blättchen 
fein 
Thasos 
weiss 
dunkel 
grau 
— 
grosse 
— 
— 
— 
Naxos und 
Paros 
hell- oder 
weissgrau 
ziemlich 
grob (in 
Naxos bis 
zu 10 mm.). 
Quarz 
Lychnites v. 
Paros 
schnee- 
weiss (wie 
Kolonial 
zucker). 
bläulich 
grau 
hie und da 
dunkel 
grau 
selten über 
3 mm. 
manchmal 
Meteor 
eisen 
sehr häufig 
Bergkry- 
stall 
Carrara 
schnee- 
weiss, 
hellgrau 
beste Sorte 
gelblich 
gewöhnl. 
blaugrau 
fein 
Eisen- 
oxydul 
Die Luxussteine werden, wie wir kaum zu sagen brauchen, regelrecht 
nur zu kleineren Gegenständen, Skulpturen und verkleidenden Platten her 
angezogen; denn der Marmor stand so hoch im Preise, dass die Entdeckung 
eines Bruches schon ein grosses Glück bedeutete. 1 ) Aus Marmorblöcken 
zu bauen fiel bloss solchen ein, welche mit ihrem Reichtum prunken woll 
ten. Der Markt und das Prytaneion der Goldgräber von Siphnos und die 
delphische Tempelfacjade der Alkmaioniden — die Amphiktionen hatten 
nur Poros ausbedungen — sind die Vorläufer der Marmorverschwendung, 
welche die Athener im 5. Jahrhundert als nachzuahmendes Muster auf 
stellten; 3 ) der Marmor wurde sogar an Festungswerke verschwendet, nicht 
bloss an die Mauern der entwaffneten Akropolis, sondern auch in Rham- 
9 Man vergleiche nur die ephesische 
Legende von Pixodaros, welche Vitruv (10, 7) 
erzählt. 
2 ) Herod. 3, 57. 5, 62. 
3 ) Z. B. Stadion auf dem Isthmos Paus.
	        
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