Volltext: Archäologie der Kunst [6, Hauptbd.] (Hauptb. / 1895)

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Itlassische itunstarchäologie. I. Denkmäierkunde. 
times down to the Philadelphia exhibition of 1876, Newyork 1878, m. 165 Abb.; Pr. 
Jännicke, Grundriss der Keramik in Bezug auf das Kunstgewerbe, Stuttg. 1879, m. 460 Abb.; 
E. Garnier, hist, de la ceramique, 2. AufiL, Tours 1883, m. 11 T. u. 179 Abb.; ästhetisch: 
J. Ziegler, etudes ceramiques, recherches des principes du beau, Paris 1850, f. mit Atlas 
y. 14 T.; speziell für das Altertum: S. Birch, history of ancient pottery, 2. Aufl., London 
1873; Duo de Luynes, de la poterie antique, A. 4, 138—50; [Jahn (S. 58); Cochet, archd- 
ologie ceramique et sepulcrale, Paris 1860, m. 10 T.; über die Technik: J. F. C. Haus 
mann, de confectione vasorum fictilium, quae vulgo etrusca appellantur, Comment. soc. reg. 
scient. Gotting, rec. V. (1823) S. 117 ff.; Gargiulo (S. 188) S. * 2 19 ff.; Blümner II S. 1 ff.; 
Stockbauer und Otto, die antiken Thongefässe in ihrer Bedeutung für die moderne Gefäss- 
industrie, Nürnberg 1878, 10 T. f.; antike Darstellungen: korinthische Täfelchen, Ant. 
Denkmäler 1, 8. 14; an einer Vase: Blümner, Ath. Mitt. 14, 150 ff.; Vasenscherbe von der 
Akropolis. — P. Vimercati-Sozzi, la figulina iconogr. ed epigrafica, Berg. 1877. 
199. Für den härtesten Stoff musste vor Erfindung der Metalle der 
Stein gelten. Seine Benützung ging notwendig von den durch Elementar 
ereignisse losgelösten Brocken (namentlich Geröll) aus. Es gibt gewisse 
Steinarten (Kiesel, besonders Quarz, Feuerstein, Hornstein und Obsidian), 
aus denen durch blosses Zerschlagen scharfkantige Werkzeuge (dänisch 
flintflakker) entstehen. Es versteht sich von selbst, dass diese ge 
schlagenen Steinwerkzeuge allerdings den Anfängen der Menschheit, 
der Diluvialzeit, eigen sind, aber einerseits auch viel später (z. B. in der 
slavischen Zeit Ostdeutschlands) Q als improvisierte Hilfsmittel Vorkommen 
können, andererseits von den unabsichtlich zersplitterten Steinen äusserst 
schwer zu scheiden sind; die Tausende von zerschlagenen Feuersteinen, 
welche den ägyptischen Wüstenboden bedecken, werden nur von einem 
Teile der Forscher als Reste der ägyptischen Steinzeit anerkannt. 2 ) Die 
unbez weif eiten Artefacte aus Stein, welche die Entdecker Nordamerikas 
bei den Indianern fanden und dann Michele Mercati (der Verfasser der 
metallotheea Vaticana 1717) bei uns nachwies, während in Norddeutsch 
land und Skandinavien der Aberglaube mit den Donneräxten oder Don 
nerkeilen sein krauses Spiel trieb 3 ) und sie in die Apotheken ein 
schmuggelte, haben bereits sehr mannigfaltige Form und zeugen von 
grosser technischer Geschicklichkeit. Wie und ob es möglich war, den 
Stein ohne Metallgerät so vollkommen zu bearbeiten und sogar zu durch 
bohren, 4 ) dies ist eine Frage, die sehr verschieden beantwortet wird; die 
nicht seltenen Werkstätten, welche durch einen Vorrat von noch nicht 
bearbeiteten Steinbrocken (nuclei) gekennzeichnet sind, 5 ) bedürfen weiterer 
Untersuchung. Steingeräte sind jetzt in allen Ländern der alten Welt 
nachgewiesen, doch kann ich den Ausdruck „Steinzeit“ nicht billigen, da 
das Kennzeichen der Periode nicht der Gebrauch der Steinwerkzeuge, 
J ) Verh. der Berl. Ges. f. Anthrop. 1878 
S. 329. 
2 ) Mook, Ägyptens vormetallische Zeit, 
Würzt). 1880; bestritten von Chabas, etudes 
sur l’antiquite historique, p. 323 ff. 458 ff.; 
Lepsius, Ztsch. f. äg. Spr. 1870 S. 89 ff. 
113 ff.; vgl. Ztsch. d. Ges. f. Erdk. 1872 VII 
S. 437 ff.; Ztsch. f. Ethnol, 1, 23 ff. 135 ff. 2, 
85 ff.; Maspero , hist. anc. des peuples de 
POrient p. 2; Reiss, Verh. d. Berl. Ges. f. 
Anthrop. 1889 S. 702 ff. T. 4. 5; Sayce, Aca 
demy 1893 Feh. 27; Wiedemann, ägyptische 
Geschichte 1, 160 ff. 
3 ) Kil. Stobaei opuscula, Dantisci 1752 
p. 113 ff. m. Abb.; Valentini musaeum mu- 
saeorum 1, 53 ff. 
4 ) Anthrop. Corresp. 1877 S. 155. 1889 
S. 121 ff.; H. Fischer, das. 1883 Nr. 2. An 
manchen Geräten (z. B. einer Serpentinaxt 
in Graz) ist die Bohrung nicht zu Ende ge 
führt. 
5 ) Z. B. G. Pellegrini, officina preisto- 
rica a Rivole Veronese di armi e utensili di 
selce-, Verona 1875.
	        
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