Volltext: Archäologie der Kunst [6, Hauptbd.] (Hauptb. / 1895)

Kap. V. Archäologische örtskunde. (§ HO.) 
121 
p. 4); Paolini s. unter Poseidonia u. Dikaiarchia; F. C. L. Sickler, Beschreibung eines merk 
würdigen griechischen Grabmales bei Cumae mit 3 Basreliefs über bakchische Mysterien, 
(Weimar 1812) m. 3 T.; y. Olfers, über ein merkwürdiges Grab bei Cumae und die in 
demselben enthaltenen Bildwerke ; Abh. der preuss. Akad. 1830, Berlin 1831 S. 1—47 m. T.; 
C. M. Riccio, cenni stör, sulla distrutta citta di Cuma, Nap. 1846; G. Fiorelli, monumenti 
antichi Cumani, Teil 1—4, Nap. 1853, m. 4 T.; Ashpibel, Archaeologia Bd. 37; Nekropole: 
Not. d. scavi 1883 S. 270 ff. T. 4—6. 1884 S. 349 ff.; für die Vasen eigene Abteilung (Rac- 
colta cumana) des Museums in Neapel. 
Neapolis (Napoli), noch von Tacitus als griechische Stadt bezeichnet, zur Zeit des 
Gotenkrieges klein und den Namen der Einwohner nach stark latinisiert. Die Alter 
tümer sind wegen der fortdauernden Besiedelung wenig bedeutend: Ausser den zahlreichen 
Beschreibungen der Stadt (von Carlo Celano, Cestari, G. Mazzanghi, Nobile, Dom. Roma- 
nelli u. A.) vgl.über die Gräber: Not. d. scav. 1884 p. 362ff.; die christlichen Denkmäler: 
Ant. Caraccioli, de sacris ecclesiae Neapol. monumentis 1645; Katakomben: A. de Jorio, 
guida per le catacombe di S. Gennaro dei Poveri, Neapel 1839. 
Nola mit reicher Nekropole (besonders Vasen, woher man früher die schönen rot 
figurigen Vasen nolanisch zubenannte). 
Pompeji, schon im Jahre 63 durch ein Erdbeben zerstört, die erneuerte Stadt 79 
unter der Asche des Vesuv begraben, 1582 bei einem Kanalbau des Dom. Lontana ge 
funden; Bianchini (storia univ., Rom 1697 S. 246) erkannte schon die richtige Benennung; 
1713 zweite Entdeckung beim Bau eines Landhauses, seitdem immer bearbeitet, aber noch 
lange nicht ganz freigelegt. Seit 1861 (über die frühere Zeit Fiorelli, antiquitatum Pom- 
peianarum historia I. 1748 —1818. II. 1819—1860, Neapel 1860—62) erscheinen regel 
mässige Berichte, zuerst im Giornale degli scavi di Pompei, Nap. 1861—65; Gli scavi 
di P. 1861—72; dann in den Notizie degli scavi (S. 114), daneben Berichte von Mau im 
Bullettino und den römischen Mitteilungen; Pompei, rivista illustrata I. Neapel 1881. In 
Pompeji besteht jetzt eine italienische Schule, während das deutsche Institut regelmässige 
Kurse abhalten lässt. Indem sich eine dichte Aschendecke über die Stadt breitete, blieben 
die innere Einrichtung der gewöhnlichen Privathäuser und deren Mauern besser als an 
anderen Orten erhalten, ganz unversehrt freilich nicht; denn es ist wohl schon von den 
Entkommenen nach ihrem Besitz gegraben worden. Alles in allem, bietet selbst jetzt, wo 
alles bewegliche in das Museum gekommen ist, Pompeji das eindrucksvollste Bild einer 
antiken Stadt. Die wichtigsten Häuser haben ihre eigenen Namen, unter denen sie in der 
Litteratur bekannt sind, z. B. Casa del Fanno (nach der berühmten Bronzefigur eines 
tanzenden Satyrs), Casa di Meleagro und del Centauro (von Wandgemälden benannt), Casa 
del poeta tragico (von dem angeblichen Besitzer), ebenso Casa di Pansa, Villa di Diomede 
(den Gräbern der Diomedesfamilie gegenüber liegend); berechtigter sind Namen wie Casa 
di Lucrezio. 
Grosse Bilderwerke: Fr. Piranesi, vues de la Grande Grece = antiquites de Pom- 
peia, armures et autres objets d’antiquite, 1804—7, 4 Bde. m. 171 T.; F. et G. Mazois, les 
ruines de Pompei, Paris 1824—38, 4 Bde. 208 T. (architektonisch bedeutend); Fausto e 
Felice Niccolini, le case ed i monumenti di Pompei disegnati e descritti, Nap. 1854.ff. f. 
(bis Anfang 1891 103 Lief, ä 2 T.); Roux-Barre (s. Herculaneum); Blumenlesen und Über 
sichten: F. de Clarac, sur les fouilles de Pompei, Naples 1813, m. 16 T.; W. Gell and 
John P. Gaudy, Pompejana, London 1817—9, 2. Aufl. 1821, 3. A. 1852, 2 Bde. m. 88 T., 
2. Serie 1830-32 (1835), 2 Bde. mit über 100 T.; L. Goro v. Agyagfalva, Wanderungen 
durch P., Wien 1825, f. m. 20 T.; Donaldson, Pompei illustrated, London 1827, 2 Bde. m. 
100 T.; L. Rossini, le antichitä di Pompei, Roma 1830, f. m. 75 T.; P. F(umagalli), Pom- 
peia, trattato pittorico, storico e geometrico, Firenze o. J. f.; Dyer, Pompei, London 1867, 
m. 300 Abb.; E. Breton, Pompeia decrite et dessinee, 3. Aufl. Paris 1869, m. 50 T.; Over 
beck, Pompeji, 4. Aufl., Lpg. 1884, m. 30 T. u. 1 PL; Emil Presuhn, Pompeji. Die neuesten 
Ausgrabungen von 1874 - 81, 10 Tie., Lpg. 1878—81, 2. Aufl. 1882 (auch franz.). — Kurze 
Übersichten: v. Rohden in Baumeisters Denkm. III S. 1356—84 m. Abb.; Aug. Mau, Führer 
durch Pompeji, Neapel 1893, m. 22 Abb. u. K. 
Architektur: Pompei. Choix d’edifices inedits, Paris o. J. f. m. 17 T.; Mau, pom- 
pejanische Beiträge, Berlin 1879 (sucht die Bauperioden zu scheiden); H. Nissen, pom- 
pejanische Studien zur Städtekunde des Altertums, Lpg. 1877; F. M. Avellino, descrizione 
di una casa pompeiana con capitelli figurati all’ ingresso, Nap. 1837, m. 10 T.; F. v. Duhn, 
u. L. Jacobi, der griechische Tempel in P., Heidelberg 1890, 9 T. u. 3 Abb. — Bau- 
ornamente: O. J. Schmidt, Skizzen von Ornamenten zu P., Altenburg 1829, f. — Wand 
gemälde: Ders., Conturen der antiken Freskomalereien zu P., das.; Mau, pompejanische 
Beiträge, Berlin 1879 u. Geschichte der dekorativen Wandmalerei in P., Berlin 1882, und 
namentlich die unter Herculaneum erwähnten Werke. Gräber: A. L. Millin, description
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.