Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

64 Die Eisenbahnen im Westen während des Bewegungskrieges. 
des Eisenbahnverkehrs blieben, da die Strecke nördlich davon und südlich bei 
Hirson durch Sprengung von vier großen Talbrücken nachhaltig unterbrochen 
war. Vis zu ihrer Wiederherstellung nahm man vom 13. September ab zur 
Vorführung des Nachschubes einen Pendelverkehr von Origny auf der 
schnell instandgesetzten Strecke über Laon bis Guignicourt auf. Am 
8. November erfolgte die Fertigstellung der bei Blangis und Origny zer¬ 
störten beiden Brücken, deren sofortige Ausführung zugunsten einer schnellen 
Betriebsaufnahme der Bahnen nach dem rechten Heeresflügel vorläufig 
zurückgestellt worden war. Nunmehr bestand eine durchgehende Verbindung 
über Hirson nach Laon und Anschluß an den durch seine ausgedehnten 
Vetriebsanlagen wichtigen Knotenpunkt Hirson. Mit Rücksicht auf die 
umfangreichen Aufräumungsarbeiten der nordwestlich davon bei Ohis 
gesprengten großen Brücke entschloß man sich, von ihrer Wiederherstellung 
zunächst abzusehen und das gesprengte Bauwerk unter Benutzung einer auf 
Vollspur umgebauten Kleinbahn von 1 rn-Spurweite durch eine etwa 2 km 
lange Strecke zu umgehen. Sie gelangte am 30. Oktober in Betrieb, der sich 
jedoch infolge starker Steigungen nur mit Halbzügen unter Verwendung von 
Vorspannlokomotiven durchführen ließ. Erst mit dem am 1. Dezember 
erfolgten Wiederaufbau der zerstörten Brücke ließ sich auf der Linie 
Hirson —Busigny ein leistungsfähiger Zugverkehr ermöglichen. 
Nach der Einnahme der Festung Namur am 24. August war es möglich, 
am 2. September die Bahn von Lüttich bis Charleroi in Benutzung 
zu nehmen. Nach dem Fall von Maubeuge am 7. September konnte man 
am 19. mit Fahrbarmachung der Sambre-Brücke bei Ieumont die Linie 
bis Maubeuge und am 23., nachdem auch das bei Hautmont zerstörte 
Bauwerk über die Sambre fertiggestellt war, die Bahn bis B u s i g n y 
betreiben. Diese Strecke brachte eine erhebliche Kürzung und Entlastung 
gegenüber der bisher nach dem rechten Heeresslügel verlaufenden Linie über 
Brüssel—Mons—Valenciennes—Cambrai. 
Von den südlich der Bahn Aachen—Lüttich nach Belgien führenden 
Linien war die Strecke über Malmedy—Trois-Ponts am 20. August bis 
Rivage, am 22. bis Melreux, am 28. nach Fertigstellung der Brücke 
über die Ourthe bis Fe melle und am 31. bis zum zerstörten Maas- 
Übergang bei Anseremme befahrbar. Die hier gesprengte Brücke wurde 
bis zum 17. Oktober wiederhergestellt. Die andere, gleichfalls eingleisige 
Bahn über Lommersweiler—Gouvy erreichte am 16. August Libra- 
m o n t und am 30. Paliseul. Hier schloß eine nach Sedan führende 
Kleinbahn von 1 rn-Spurweite an, die am 1. September bis zu dem nörd¬ 
lich der zerstörten Maas-Brücke gelegenen Balan in Betrieb kam. Sie 
diente zur Vorführung des Nachschubes in Verbindung mit der am 8. Sep-
	        
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