Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Wiederherstellung und Betrieb der belgisch-französischen Bahnen. 
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Auf Grund der vorliegenden Erkundungsergebnisse befahl der Chef 
des Feldeisenbahnwesens am 17. August der in Aachen befindlichen Militär- 
Cisenbahndirektion 1,dem Vormarsch der 1. und 2. Armee mit dem Eisen¬ 
bahnbetriebe über Hasselt und Landen zu folgen. Die von dem Regiments¬ 
kommandeur der Cisenbahntruppen 1, Oberst Bock, geleiteten Wieder¬ 
herstellungsarbeiten wurden, nachdem bereits am 21.August Hasselt und 
am 22. Landen erreicht war, am 24. über Tirlemont bis Löwen und 
am 26. bis Brüssel durchgeführt. 
Für die weitere Wiederherstellung und Aufnahme des Betriebes der 
belgischen Bahnen ordnete der Chef des Feldeisenbahnwesens am 23. August 
die Fortführung der Arbeiten an der Bahn Brüssel—Valenciennes in der 
Richtung auf Amiens und St. Quentin an. Durch größere Zerstörungen 
nicht behindert, schritt die Wiederherstellung schnell vorwärts. Mons 
kam am 29., die Strecke über Valenciennes bis Cambrai am 30. August, 
Psronne am 3. und Rohe sowie die Bahn von Cambrai über 
Vusigny bis St. Quentin am 4. September in Betrieb. Von Chaulnes 
über Ham ließ sich am 5. C h a u n y, am 8. R o y o n und am 9. C o m - 
p i 6 g n e erreichen, wo schon am Tage der Vetriebsaufnahme Truppen¬ 
transporte zur Ausladung gelangten. Zur gleichen Zeit arbeiteten Eisen¬ 
bahnbaukompagnie 3 und Reserve-Cisenbahnbaukompagnie 5 zwischen dom- 
piögne und Paris an der Wiederherstellung der zerstörten Gleisanlagen des 
Bahnhofes Ereil. Cs bestand daher bereits während 
der Marneschlacht eine durchgehende Schienenver¬ 
bindung von der Heimat bis dicht hinter den rechten 
Heeresflügel. Für dessen Versorgung lagen mithin 
die Eisenbahnverhältnisse wider Erwarten günstig. 
Von St. Quentin aus konnte am 10. September Laon über die aller¬ 
dings wenig leistungsfähige, eingleisige Strecke Ribemont—Pouilly, und 
am 15. nach Fertigstellung der südlich Montescourt zerstörten Brücke 
T e r g n i e r erreicht werden. Günstiger gestaltete sich die Zufuhr nach 
Laon, als am 19. nach Wiederherstellung von drei gesprengten Bauwerken 
über den Kanal Crozat und die Oise die zweigleisige Bahn über Tergnier— 
La Före in Betrieb kam. 
Der Anschluß der Bahnen zwischen Sambre und Maas an das rück¬ 
wärtige Retz mußte zunächst infolge Zerstörung der Maas-Brücken zwischen 
Namur und Sedan unter Umgehung der bis zum 24. August vom Feinde 
gehaltenen Festung Namur über die eingleisige Strecke Landen—Gem- 
bloux—Charleroi erfolgen, die am 23.August bis Gembloux, am 25. 
bis Charleroi benutzbar war. Von hier wurde am 28. Veaumont 
und am 30. A n o r und F o u r m i e s erreicht, die längere Zeit Endpunkte
	        
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