Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Drittes Rapitel. 
Die Eisenbahnen des westlichen Kriegsschauplatzes 
während des Bewegungskrieges J9J4. 
(Karte 4.) 
J. Die Zerstörung der belgischen und französischen Eisenbahnen. 
Die von der deutschen Westgrenze nach Belgien und Frankreich 
führenden Eisenbahnen waren infolge der Eigenart des hügeligen, von 
zahlreichen Flußabschnitten durchzogenen Geländes an Kunstbauten außer¬ 
ordentlich reich und daher leicht verletzbar. Dem Feinde bot sich hierdurch 
beim deutschen Vormarsch die Möglichkeit gründlicher Zerstörung, die bei 
der Zahl und Größe der vorhandenen Cisenbahnkunstbauten zum Teil von 
nachhaltigster Wirkung war. Nur wo es gelang, die Bahnen überraschend 
in Besitz zu nehmen, konnte der Gegner an der Ausführung größerer 
Sprengungen verhindert werden. 
Im allgemeinen beschränkten sich die feindlichen Zerstörungen auf die 
großen Kun st bauten, wobei an den Brücken meist die Pfeiler und 
Überbauten gesprengt und bei den Tunneln Zerstörungen im Innern sowie 
Verschüttungen der Eingänge erfolgt waren. Die Gleisanlagen blieben in 
der Regel unversehrt, dagegen fanden sich an den Signal-, Stellwerks-, 
Telegraphen- und Fernsprecheinrichtungen sowie den Wasserstationen erheb¬ 
liche Beschädigungen, die allerdings zum Teil auf nicht immer verständnis¬ 
volle Maßnahmen der eigenen Truppe zurückgeführt werden mußten. 
Die zu Beginn des deutschen Vormarsches an den 
belgischen Bahnen vorgefundenen Zerstörungen waren gering, da bei 
dem raschen Vorgehen dem Gegner keine Zeit zur Ausführung größerer Zer¬ 
störungsmaßnahmen blieb. Sie beschränkten sich in den belgischen Grenz¬ 
gebieten fast ausschließlich auf wenige unbedeutende Gleisunterbrechungen, 
auf Beschädigungen der Fernsprech- und Telegraphenleitungen sowie auf 
Tunnelsperrungen, die in einfachster Form durch Zusammenfahren von 
Lokomotiven und Wagen erfolgten. Nur derTunnelbeitzombourg 
an der Strecke Bleyberg—Vattice, der Tunnel südlich Trois- 
Ponts sowie die Brücke über die Ourthe bei Melreux 
waren gründlicher zerstört und erforderten größere Wiederherstellungs¬ 
arbeiten. Alle übrigen in den belgischen Grenzgebieten vorgefundenen 
Beschädigungen der Eisenbahnen ließen sich in kurzer Zeit mit einfachen.
	        
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