Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Osten während des Bewegungskrieges. 
die Strecken Sosnowize—Noworadomsk, i durch die Cisen- 
Pr. Herby—Tschenstochau—Wloszczowa 1 bahndirektton 
und Sombkowize—Kasimir—Sosnowize Kattowitz sowie 
die Strecken Noworadomsk—Koluschki—Skjernewize 1 durch Eisenbahn- 
und Lods—Koluschki—Tomaschow J truppen. 
Insgesamt befanden sich etwa 770 km des russischen Vahnnetzes im 
Vettiebe der Cisenbahnverwaltung. 
Zur einheitlichen Leitung der bisher in den Händen der Eisenbahn- 
direktionen Bromberg, Posen und Kattowitz gelegenen Ausbauarbeiten 
hatte der Chef des Feldeisenbahnwesens bereits in der zweiten Dezember¬ 
hälfte sämtliche in Polen eingesetzten Cisenbahntruppen dem Kommandeur 
des Cisenbahnarbeiterbataillons 1,Major Zennig, unterstellt. Gleichfalls 
erwies sich allmählich eine straffe Zusammenfassung des Betriebs- und Ver¬ 
kehrsdienstes des besetzten polnischen Netzes notwendig. Mit seiner Aus¬ 
dehnung wuchsen für die bettiebsführenden Grenzdirekttonen die Schwierig- 
keiten eines geregelten Veförderungsdienstes. Vor allem war bei der 
Unterstellung unter drei Eisenbahndirektionen eine ausreichende Zusammen¬ 
arbeit der verschiedenen Vettiebsämter nicht hinreichend gewährleistet. 
Unzureichende Personalbesetzung und mangelhafte Verständigungsmöglich¬ 
keiten erschwerten außerdem die Transportdurchführung; für die zur Er¬ 
höhung der Leistungsfähigkeit unbedingt notwendige weitere Ausgestaltung 
des Vahnnetzes fehlten ferner einheitliche Anordnungen. Die unzulänglich 
ausgebauten Bahnhöfe waren durch abgestellte Züge und einzelne Wagen 
vielfach überlastet, so daß der Zuglauf sich äußerst schleppend abwickelte und 
die Transporte nur mit großen Verspätungen vorwärtsrollten. Die 
Leistung der Strecken war infolgedessen gering und betrug täglich durch¬ 
schnittlich nur sechs bis sieben Züge. Hierzu kam noch der vielfach auf¬ 
getretene Mißstand, daß die vorhandenen geringen Veförderungsmöglich- 
keiten durch weniger dringende Transporte, vor allem durch Liebesgaben¬ 
züge, in Anspruch genommen wurden. 
Diese Zustände veranlaßten den an der Spitze des gesamten Feldeisen¬ 
bahnwesens stehenden Oberst Groener, am 12. Januar 1915 zur einheit¬ 
lichen Leitung von Vau, Betrieb, Verkehr und Verwaltung aller besetzten 
russischen Bahnen des linken Weichsel-Afers die Linienkomman- 
dantur Lods einzusehen. Zum Kommandeur wurde Oberstleutnant 
Harck, der bisherige Vahnbeauftragte der Ctappen-Inspektion 9, und zum 
Betriebschef Regierungs- und Baurat Essen ernannt. Die Hauptaufgabe 
dieser Linienkommandantur war der Ausbau des besetzten Netzes und die 
Ausgestaltung des Betriebes, um durch Steigerung der Leistungsfähigkeit
	        
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