Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Osten während des Bewegungskrieges. 
liegenden Trümmer seitlich verschoben und in einer Krümmung geführt 
werden mußte. Zur Beschleunigung des Baues legte man die ursprünglich 
9m über Mittelwasser befindliche Fahrbahn um 1,70m tiefer. Obwohl 
starke Strömung und schwerer Eisgang die Arbeiten außerordentlich beein¬ 
trächtigten, gelang es den gemeinsamen Anstrengungen des Personals der 
Cisenbahnverwaltung und der Bautruppen, die Probebelastung der Brücke 
bereits am 20. Dezember vorzunehmen und das unter ungünstigsten Ver¬ 
hältnißen geschaffene Bauwerk dem Betriebe zu übergeben. 
Auf der östlich anschließenden Strecke war bei Pabianize die Brücke 
über den Ner-Fluß wieder aufzubauen. Mit ihrer Fertigstellung ließ sich 
nach Umnagelung des Gleises in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember der 
Zugverkehr bis Lobs1) aufnehmen. Auch die Leistungsfähigkeit dieser 
Linie war zunächst sehr gering. So wurden am 25. Dezember über Keltisch 
insgesamt nur drei, am folgenden Tage fünf Züge vorgeführt. Da die 
Wasserversorgung der Strecke noch auf Wochen hinaus unzureichend blieb, 
ließ sich eine wesentliche Vermehrung der Zahl der gefahrenen Züge nicht 
ermöglichen; auch waren vielfache Verzögerungen bei ihrer Durchführung 
unvermeidlich. 
Sehr störend wurden für den Betrieb die zahlreichen vor Weihnachten 
mit der Eisenbahn vorgezogenen Liebesgaben- und Weihnachtspaket¬ 
sendungen, die die Truppe wegen zu großer Entfernung von den Eisen¬ 
bahnendpunkten nicht abholen konnten. So standen Ende Dezember 
Hunderte dieser Wagen unentladen auf den Bahnhöfen zwischen Sjerads 
und Lods und versperrten die Gleisanlagen. Allmählich wurden sie nach 
Lods vorgeführt, in den dortigen geräumigen Güterschuppen gelagert und 
von den Truppenteilen abgeholt. 
Von Lods aus konnte über Koluschki am 29. R o g o w und am 
11.Januar Skjernewize sowie am 22. Lowitsch über Strykow 
erreicht werden. Von Koluschki aus sehten zwei Cisenbahnbaukompagnien 
am 28. Dezember die Umnagelung auf Tomaschow fort, das am 
7. Januar angeschlossen wurde. Von der Wiederherstellung der benach¬ 
barten Piliza-Vrücke wurde wegen der Nähe der feindlichen Front zunächst 
Abstand genommen. 
Die dem Vorgehen der 9. Armee weiter südlich sich anschließenden 
Kräfte der Verbündeten brachten auch Teile der Warschau — Wiener- 
Bahn in deutsche Hand. Nachdem am 18. November Beamte der mit 
der Wiederherstellung beauftragten Cisenbahndirektion Kattowih die Strecke 
erkundet hatten, nahmen am folgenden Tage 135 Mann die Fnstandsehungs- 
!) Lods wurde am 6. Dezember von deutschen Truppen besetzt.
	        
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