Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Wiederherstellung und Betrieb der in Polen besetzten Bahnen. 
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Sur Verlängerung einer etwa 24 km langen, von Kruschwih nach der 
Landesgrenze führenden Rübenbahn waren vier CisenbahnbaukompagnienH 
angesetzt. Am 29.November erreichte der Betrieb Sompolno (km43,2) 
und am 14. Dezember Kolo (km 68,1). In den ersten Dezembertagen 
wurden bis Sompolno 150 bis 2501 täglich vorgeführt. Die Bahn besaß 
bei dem schlechten Zustande ihrer Betriebsmittel, für die bei der un¬ 
gewöhnlichen Spurweite von 71,6 cm vollwertiger Ersatz schwer zu be¬ 
schaffen war, nur geringe Leistungsfähigkeit und spielte für militärische 
Zwecke eine nur untergeordnete Rolle. Sie wurde später bis D o m b j e 
verlängert und hatte ebenso wie die Feldbahn Montwy—Strykow schlie߬ 
lich nur noch für die Abfuhr von Lebensrnitteln und Rohstoffen aus Dolen 
Bedeutung. 
Mit der Wiederherstellung der von Thorn auf Lo witsch 
führenden Vollbahn begann die Cisenbahndirektion Vromberg am 
16. November auf dem Bahnhöfe Njeschawa unter Heranziehung von 
600 Arbeitern und 400 aus Posen überwiesenen Armierungssoldaten. Ein 
großer Teil dieser Vaukräfte zeigte sich den Anstrengungen der bei starker 
Kälte und heftigem Schneetreiben auszuführenden Arbeiten in keiner Weise 
gewachsen. Trotz hohen Lohnes kehrten die Arbeiter scharenweise nach 
Deutschland zurück, und nur durch ständige Neuanwerbung gelang es, die 
Kopfzahl auf gleicher Höhe zu halten. Am 28. November wurde V s ch e ch t j 
und am 1. Dezember Wlozlawek erreicht. Von hier aus unterstützte 
die bisher an der Feldbahn Montwy—Strykow tätige Reserve-Eisenbahn- 
baukompagnie 28 die Arbeiten. Am 6. Dezember kam die Strecke bis 
K u t n o, die auf den letzten 20 km von den Russen bereits wiederhergestellt 
war, in Betrieb. Drei Tage später traf die Bauspitze auf der Station 
Zazkowiz e ein, deren Ausbau unter feindlichem Feuer erfolgen mußte. 
Als der Gegner seine Stellungen bei Lo witsch räumte, wurde am 
!6. Dezember die Wiederherstellung der dorthin führenden Strecke fortgesetzt 
und am 22. der Betrieb aufgenommen. Gleise und Weichen des Bahnhofes 
Lowitsch waren stark zerstört, die Wasserstation gesprengt und alle Gebäude 
bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. Ein ähnliches Bild bot 
der Bahnhof Skjernewize, wo von den zahlreichen Weichen nicht eine 
wieder verwendbar war. Mit der Fertigstellung der zerstörten Brücke über 
die Skjernjewka ließ sich am 26. Dezember ein auf die Nachtstunden be¬ 
schränkter Zugverkehr bis Skjernewize aufnehmen, dessen weiteren 
Ausbau häufiges feindliches Artilleriefeuer störte, das einen großen Teil 
des Personals zum Verlassen der Baustelle veranlaßte, so daß Anfang 
*) Eisenbahnbaukompagnien 14 und 30, Reserve-Eisenbahnbaukompagnien 1 und 8.
	        
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