Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Osten während des Bewegungskrieges. 
Mitte des Reiches der Chef des Feldeisenbahnwesens im Großen Haupt¬ 
quartier die Führung der Truppenverschiebungen regelte, während der Feld¬ 
eisenbahnchef Ost ihre Weiterleitung und Ausladung veranlaßte. 
Fm ganzen wurden in der Zeit vom 13. November bis 9. Dezember 
neben schwerer Artillerie und Etappenformationen acht Infanterie- und 
zwei Kavallerie-Divisionen mit insgesamt 670 Zügen vom westlichen 
Kriegsschauplatz nach dem Osten überführt. Zu einem einheitlichen, plan¬ 
mäßigen Aufmarsch und Einsatz dieser Kräfte kam es jedoch nicht, ihre Ver¬ 
wendung erfolgte nach den Bedürfnissen der Lage. 
c) Verstärkung der 9. Armee aus Ostpreußen. 
Fm Verlaufe der Operationen wurden der 9. Armee aus Ostpreußen 
noch je eine Infanterie- und Kavallerie-Division sowie Ctappenformationen 
zur Verfügung gestellt. Von diesen Verbänden begann am 22. November 
mittags die 1. Infanterie-Division mit 30 Zügen täglich den Abtransport 
von Stürlack, Rastenburg und Korschen über Deutsch-Cylau nach Thorn. 
Möglichst starke Teile sollten nach Alexandrowo und Rjeschawa vorgeführt 
werden. Die letzten Züge erreichten um Mitternacht vom 26. zum 27. No¬ 
vember ihr Ziel. Mehrstündige Verzögerungen traten auf, da die Truppe 
infolge ungünstiger Witterungs- und Wegeverhältnisse verspätet auf den 
Einladebahnhöfen eintraf und Glatteis die Verladungen sehr erschwerte. 
Auch bei der Weiterleitrmg der Züge über Alexandrowo hinaus auf der 
wieder in Betrieb genommenen Strecke nach Rjeschawa ergaben sich 
Störungen infolge Sperrung der Bahnhofsgleise durch Bauzüge der Eisen- 
bahntruppe sowie durch die notwendige Teilung der vereinzelt mit mehr 
als 110 Achsen anrollenden Transporte. 
Die kurz vorher aus dem Westen nach Ostpreußen beförderte 4. Kaval¬ 
lerie-Division fuhr am 29. November mit gleichfalls täglich 30 Zügen von 
Soldau und Grallau über Deutsch-Cylau nach Thorn und Tauer, wo sie 
bis zum 1. Dezember planmäßig auslud. 
Mit den gleichen Zielen wurden die am 3. und 4. Dezember in der 
Gegend von Insterburg verladenen, von der 8. Armee abgegebenen zehn 
Magazinfuhrparkkolonnen (20 Züge) abbefördert. 
d) Wiederherstellung und Betrieb der während der Kämpfe in Polen 
besetzten Bahnen. 
Für den Angriff der 9. Armee in Nordpolen war, abgesehen 
von den Schwierigkeiten infolge Zerstörungen, das vorhandene Bahn- 
netz wenig günstig. In dem weiten Gebiete südlich der Weichsel
	        
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