Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Die Umgruppierung der 9. Armee. 
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Von den aus Ostpreußen zur Verstärkung der 9. Armee abge¬ 
fahrenen Verbänden begann am 5. November die 36. Reserve-Division des 
I. Reservekorps an der Strecke Stallupönen—Insterburg und das 
XXV. Reservekorps^) auf den Bahnhöfen Widminnen, LöHen, Stürlack 
und Angerburg mit den Einladungen. Die Transporte liefen mit je 
40 Zügen täglich über Königsberg—Marienburg—Bromberg und über 
Korschen—Allenstein—Goßlershausen nach Thorn. Am 7. November war 
die 36. Reserve-Division und zwei Tage später das XXV. Reservekorps 
vollzählig ausgeladen. Es folgten über Marienburg die mit der 36. Re¬ 
serve-Division im Verbände des I. Reservekorps stehende 1. Reserve- 
Division und über Allenstein die von der 8. Armee abgegebenen Ctappen- 
formationen, deren Einladungen am 9. und 10. November in Rastenburg, 
Angerburg und LöHen stattfanden. Während für die 1. Reserve-Division 
Thorn, Ottlotschin und Alexandrowo als Zielpunkte bestimmt waren, ge¬ 
langten die Transporte der Etappe bis zum 11. November in Thorn und 
Schönsee zur Entladung. 
Vom westlichen Kriegsschauplatz traf außer der vom 1. bis 
3. November bei Iarotschin und Wreschen ausgeladenen 5. Kavallerie- 
Division über Berlin—Schneidemühl—Bromberg die 6. Kavallerie- 
Division vom 5. bis 7. November in Hohensalza ein. Mit dem gleichen 
Ziele folgte aus dem Westen die 9. Kavallerie-Division, die auf zwei 
Straßen über Berlin—Schneidemühl—Bromberg und über Berlin- 
Posen— Clsenau fuhr und bis zum 8. November auslud. Durch Mit¬ 
teilungen von Offizieren der 6. und 9. Kavallerie-Division an ihre 
Familienangehörigen wurden die Transporte dieser beiden Verbände schon 
vor ihrer Ankunft im Ausladegebiet bekannt. Auf strengste Geheimhaltung 
von Truppenverschiebungen wurde daher vom Chef des Generalstabes 
des Feldheeres erneut hingewiesen. 
Nach der Durchführung des Rückzuges von der Weichsel auf Ober¬ 
schlesien und der schnellen Umgruppierung mit Hilfe des leistungsfähigen 
heimatlichen Netzes stand die 9. Armee am 11. November südwestlich Thorn 
zu neuer Offensive gegen die Nordflanke der infolge Zerstörung der 
polnischen Verkehrswege nur schrittweise vorrückenden Russen bereit. Ledig¬ 
lich unter Ausnutzung der Eisenbahnen war es möglich gewesen, in diesem 
Ringen des deutschen Ostheeres gegen erhebliche zahlenmäßige Übermacht 
0 Das Korps war nach seiner auf den Truppenübungsplätzen Warthelager und 
Mengrabow erfolgten Aufstellung ursprünglich der 8. Armee zugeführt und vom 12. 
bis 15. Oktober in Lotzen, Widminnen und Jucha entladen worden.
	        
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