Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

158 
Die Eisenbahnen im Osten während des Bewegungskrieges. 
der täglich auf der Weichsel-Vahn vorgeführten Transporte für deutsche 
Truppen: zwei Verpflegungszüge und ein Munitionszug, für die öster¬ 
reichische Nachbararmee: vier Verpflegungs- und zwei Munitionszüge. 
Letztere war mit ihren rückwärtigen Verbindungen außer auf Radom auch 
auf die Strecke Skarsysko—Ostrowjez angewiesen, auf der am 13. Oktober 
ein Pendelverkehr mit erbeuteten russischen Betriebsmitteln eingerichtet 
wurde. 
Die Instandsetzung und Amnagelung der wenig beschädigten Linie 
Tschenstochau — Kjelzy führte die auch mit der Betriebsführung 
beauftragte Cisenbahndirektion Kattowitz bis zum 10. Oktober durch. Die 
Wiederherstellung eines Gleises der regelspurigen Warschau- 
Wiener-Bahn war der Reserve-Cisenbahnbaukompagnie 22 über¬ 
tragen. Am 28. September kam der Bahnhof No woradomsk, am 30. 
Gorskowize und am 1. Oktober Petrikau in Betrieb, den gleich¬ 
falls die Cisenbahndirektion Kattowitz übernahm. K o l u s ch k i wurde am 
9. Oktober, Lods am folgenden Tage und am 13. Skjernewize er¬ 
reicht, das Cisenbahnendpunkt für den linken Armeeflügel blieb. Ähnlich 
wie auf der Weichsel-Bahn mußte man sich auch hier wegen der zu¬ 
nächst geringen Leistungsfähigkeit auf Vorführung von Verpflegungs- und 
Munitionszügen beschränken, denen vielfach Crfatztransporte angehängt 
wurden. 
Die Bahn K a l i s ch — S j e r a d s, an der die Landwehr-Division 
Vredow vorging, wurde bis zum 29. September von der Festungs-Cisen- 
bahnbaukompagnie 1 zusammen mit Personal der Cisenbahndirektion Posen 
wiederhergestellt, der auch die Führung des Betriebes übertragen war. Von 
dem Aufbau der östlich Sjerads zerstörten großen Warthe-Brücke wurde 
zunächst Abstand genommen. 
Trotz erheblicher Schwierigkeiten aus den besetzten Bahnen gelang es 
den betriebsführenden Direktionen, wenigstens die dringendsten Anforde¬ 
rungen der Kommandostellen zu erfüllen. Ganz besonders unangenehm 
machte sich auf allen Linien bei Übermittlung der Betriebsanordnungen 
und Regelung der Zugfolge der Mangel benutzungsfähiger Telegraphen- 
und Fernsprechleitungen fühlbar, deren Instandsetzung mit der Wieder¬ 
herstellung der Gleisanlagen auch nicht annähernd Schritt hielt. Aus 
weiten Strecken stand nur eine einzige Drahtverbindung zur Verfügung, die 
sehr oft noch durch die Truppe in Anspruch genommen wurde. Die Zug¬ 
leitung war hierdurch vielfach unmöglich gemacht, so daß die Direktionen 
sich mit häufiger Entsendung höherer Beamter und Einsetzung von Ve- 
triebskontrolleuren auf den größeren Bahnhöfen behelfen mußten.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.