Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

150 Die Eisenbahnen im Osten während des Bewegungskrieges. 
zerstört, so daß neben Verstärkung des zu schwachen Bauwerkes erhebliche 
Erneuerungen notwendig wurden. Mit Beendigung der von den Reserve- 
Eisenbahnbaukompagnien 22 und 23 ausgeführten Arbeiten ließ sich am 
19. September der durchgehende Zugverkehr Insterburg —Stalln - 
pönen aufnehmen. 
Die Wiederherstellung der von Korschen über Gerdauen nach Inster¬ 
burg führenden Bahn durch die Reserve-Cisenbahnbaukompagnien 8 und 16 
ermöglichte am 16. September die Aufnahme des Betriebes nach Ger¬ 
dauen und am 18. die Erreichung des Bahnhofes Insterburg. 
Nachdem so die wichtigsten Linien zur Versorgung der 8. Armee 
instand gesetzt waren, schritt man an den Aufbau der übrigen zerstörten 
Kunstbauten. Die östlich Angerburg gesprengte Angerapp- 
Brücke ersetzte Reserve-Eisenbahnbaukompagnie 23 durch ein 25 m 
langes, hölzernes Bauwerk, das am 29. September vollendet wurde. Bei 
Darkehmen war die 26m hohe, zweigleisige Brücke über die 
,^d2vAngerapp, die der getrennten Einführung der Strecken von Goldap 
und Gumbinnen diente, wiederherzustellen. Mit der Instandsetzung ihrer 
Hfich-43 m weiten Mittelöffnung wurde am 30. September die Vrückenbauanstalt 
I. Gollnow & Sohn, Stettin beauftragt. Die Arbeiten litten infolge der 
starken Belegung der wenig leistungsfähigen ostpreußischen Bahnen unter 
großen Verzögerungen bei der Heranführung der Baustoffe sowie unter 
Schwierigkeiten bei der Unterbringung und Verpflegung der Arbeitskräfte. 
Roch ehe wesentliche Fortschritte erzielt waren, mußte man die Arbeiten 
am 6. November infolge erneuten Vorgehens der Rüsten einstellen'). 
Östlich Friedland war das über die Alle führende Bauwerk, das 
2i im Zuge der beiden eingleisigen Bahnen nach Gerdauen und Wehlau lag, 
durch Sprengung des Mittelpfeilers zerstört, wodurch die beiden an- 
""^schließenden, je 47 m langen Träger abstürzten. Die am 1. Oktober mit 
den Wiederherstellungsarbeiten beauftragte Tiefbauunternehmung Grün & 
Vilfinger, Mannheim errichtete mit Unterstützung der aus Königsberg her¬ 
angezogenen Festungs-Eisenbahnbaukompagnie 6 eine 190 m lange, 17 m 
hohe Behelfsbrücke, die am 6. Dezember in Betrieb kam.. 
An der zweigleisigen Linie Königsberg—Insterbmg waren die Brücken 
über die Alle bei Weh lau und über die Auxinne bei Rorkitten 
instand zu setzen. Erstere machte Festungs-Eisenbahnbaukompagnie 6 bis 
zum 27. September wieder fahrbar, während den Brückenbau bei Rorkitten 
ein Unternehmer aus Königsberg zusammen mit Reserve-Eisenbahnbaukom- 
i) Die Bauarbeiten wurden nach der Winterschlacht in Masuren von der Firma 
wieder aufgenommen und am 14. Mai 1915 zu Ende geführt.
	        
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