Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Truppenverschiebungen zur Schlacht bei Tannenberg. 145 
für das Generalkommando und die 1. Infanterie-Division in Deutsch-Cylau, 
für die 2. Infanterie-Division in Vischofswerder und Freystadt, für die 
Kolonnen und Trains in Riesenburg und Nosenberg stattfinden. 
Am 23. August früh erreichten die Anfänge des Korps die Auslade¬ 
bahnhöfe. Die ungünstige Vetriebslage der für den Abtransport benutzten 
Strecke infolge der Räumungs- und Flüchtlingsbewegung, die hierdurch ent¬ 
standenen Verzögerungen bei der Durchführung der Leer- und Vollzüge 
sowie die wiederholte Rückverlegung der Einladungen verursachten der¬ 
artige Schwierigkeiten, daß die für den Abtransport in Aussicht genommene 
Tagesleistung von 60 Zügen nicht annähernd errreicht wurde. Cs betrug 
vielmehr die Zahl der auf dem Bahnhöfe Marienburg innerhalb der letzten 
24 Stunden abgefertigten Transporte: 
bis zum 23. August, 830 vorm 8 Züge, 
* 24. - - - 19 - 
* 25. - - - 32 - 
- 26. - - - 22 - 
- - 27. - - - 12 - 
Zusammen 
93 Züge. 
Am 23. August übernahm General der Infanterie v. Hindenburg mit 
Generalmajor Ludendorff als Generalstabschef den Oberbefehl über das 
Ostheer. Von dem festen Willen durchdrungen, die Entscheidungsschlacht 
gegen die Rarew-Armee zu schlagen, bevor die russische Rjemen-Armee 
herangekommen war, drängte das Oberkommando auf den 
raschen Antransport des I. Armeekorps und forderte die 
Heranführung weiterer Truppen aus den Weichsel-Festungen. Die Linien- 
kommandantur Königsberg entschloß sich daher, vom 25. August vormittags 
ab eine Anzahl von Zügen gleichzeitig über die von sonstigen Trans- 
Porten inzwischen freigemachte, eingleisige Nebenbahn Kobbelbude (süd- 
lich Königsberg)—Zinten—Wormditt—Mohrungen—Osterode zu leiten. 
Durch Ausschaltung der Gegenrichtung und Erhöhung der Fahrgeschwin¬ 
digkeit auf 40 km in der Stunde wurde die erwünschte Beschleunigung im 
Abtransport erzielt. Vis zum 26. August nachmittags waren 39 Züge über 
die eingleisige Strecke geführt und die Abbeförderung des Korps bis zu 
diesem Zeitpunkte im wesentlichen beendet. 
Bei der Verladung aus dem Rückmarsch und der wiederholten Ver¬ 
legung der Cinladebahnhöfe ließ sich nicht vermeiden, daß die Transporte 
in einer taktisch recht unerwünschten Reihenfolge am Ziel eintrafen. Am 
Anfang der Bewegung befanden sich zahlreiche Züge mit Kolonnen, 
während die Masse der fechtenden Truppe, vor allem die Kavallerie und 
Leldeisenbahnwesen. I. Band. 10
	        
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