Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Die rückwärtigen Verbindungen der 8. Armee. 
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über die zweigleisige Strecke Dirschau—Marienburg—Königsberg. Von 
hier aus wurde das im südlichen Ostpreußen eingesetzte 
XX. Armeekorps über Dirschau—Marienwerder—Deutsch-Eylau— 
Allenstein, 
die nach Lötzen herangeführte 
3. Reserve-Division über Christburg—Mohrungen—Heilsberg—Rasten¬ 
burg, 
das bei Nordenburg befindliche 
I. Reservekorps über Königsberg—Löwenhagen—Gerdauen 
und das östlich Insterburg stehende 
I. Armeekorps ebenso wie das später dort eintreffende 
XVII. Armeekorps über Königsberg—Wehlau versorgt. 
Diese Verteilung des Nachschubes auf zahlreiche Linien hatte den 
Vorteil geringer Streckenbeanspruchung, erschwerte jedoch eine etwa not¬ 
wendige, schnelle Verlegung der rückwärtigen Verbindungen. Aus diesem 
Grunde und um jede Gefährdung der bisher im südlichen Ostpreußen ver¬ 
lausenden Nachschubstraßen zu vermeiden, wurde am 18. August die Ver¬ 
sorgung der gesamten Armee über Dirschau—Königsberg angeordnet, von 
wo die Weiterleitung des Nachschubes für die Truppen des rechten Flügels 
bis zum I. Reservekorps einschließlich über Preußisch-Cylau—Korschen 
und für die nördlich anschließenden Verbände auf der Strecke über Wehlau 
erfolgte. 
Bereits wenige Tage nach Ausspruch der Mobilmachung wurden mili- 
tärischerseits, um die Eisenbahnen zu entlasten, Maßnahmen zur Aus¬ 
nutzung der o st preußischen Schiffahrtswege getroffen. 
Auf Veranlassung der Wassertransportabteilung der Linienkommandantur 
Königsberg schloß am 8. August das Stellvertretende Generalkommando des 
I. Armeekorps mit der Reederei Robert Meyhoefer in Königsberg einen 
Vertrag zur Einrichtung einer über Pregel, Deime, Gr. Friedrichs-Graben 
und Gilge führenden Wasieretappenlinie zwischen Königsberg und Tilsit. 
Sehr bald wurde auch die Schiffsverbindung Königsberg—Danzig in den 
militärischen Verkehr einbezogen. Während Aufsicht und Leitung des Schiff¬ 
fahrtsbetriebes in den Händen der Linienkommandantur Königsberg lagen, 
sollte die Firma Dampfer und Schleppkähne bereitstellen sowie die 
Organisation und Verwaltung des Reedereibetriebes übernehmen. Den 
Schiffsbesitzern wurden für Überlassung ihres Parkes Mietsentschädigungen 
gewährt; Vetriebsunkosten und Haftung für entstandene Schäden hatte die 
Militärverwaltung zu tragen. 
Da die Bahn Tilsit—Memel schon frühzeitig von den Russen unter¬ 
brochen war, wurde ein großer Teil der Crsatzmannschaften aus der Gegend
	        
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