Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Osten während des Bewegungskrieges. 
ersten Züge sollten am Abend, zwölf Stunden nach Ausgabe des Trans¬ 
portbefehls, abrollen. Nach den vom Chef des Feldeisenbahnwesens Ost 
erlassenen Weisungen waren die fechtenden Truppen mit je 20 Zügen täglich 
über Allenstein und über Marienburg—Königsberg nach Insterburg, 
Vokellen und Norkitten abzubefördern. Gleichzeitig sollte die noch in den 
Aufstellungsorten befindliche zweite Staffel der Kolonnen und Trains mit 
täglich zehn Zügen über Marienburg nach Tapiau, Wehlau und Allenburg 
fahren und die erste im Grenzschutz stehende Staffel ihr folgen. Die Ein¬ 
ladungen der über Allenstein geleiteten 35. Infanterie-Division erfolgten in 
Deutsch-Cylau und Bischofswerder, die der 36. Infanterie-Division, deren 
Züge über Marienburg—Königsberg geführt wurden, in Illowo, Soldau 
und Grallau. Durch die Ablösung der bisher im Grenzschutz eingesetzten 
Divisionen verzögerte sich der Abtransport der fechtenden Truppen, so daß 
noch am 18. August Infanterie gefahren werden mußte und der Rest des 
Korps erst am Abend zur Entladung gelangte. 
Die Bewegung (im ganzen 139 Züge) setzte von Anfang an mit Ver¬ 
spätungen ein. So entstanden Reibungen auf den vielfach nur wenig 
leistungsfähigen und mit unzureichenden Rampenanlagen ausgestatteten 
Einladebahnhöfen. Von diesen war außerdem Illowo infolge der von den 
Ruffen ausgeführten Zerstörungen nur beschränkt betriebsfähig. Da auch 
das Leermaterial verschiedentlich mit Verzögerungen eintraf, und die 
Truppe zum Teil nach anderen Verladebahnhösen, als in Aussicht ge¬ 
nommen war, in Marsch gesetzt wurde, liefen die Transporte recht unregel¬ 
mäßig von den Einladestationen ab. Auch bei der Fahrt durch den stark 
belasteten Bahnhof Marienburg ergaben sich Stockungen. Unter Aus¬ 
nutzung der mit Zügen nicht belegten vierstündigen Tagespause gelang es 
jedoch, im Laufe des 17. August die Verspätungen einzuholen und die 
Bewegung am folgenden Tage planmäßig zu Ende zu führen. 
Gleichzeitig mit dem XVII. Armeekorps wurde am 15. und 16. August 
die Hauptreserve der Festung Königsberg (14 Züge) über 
Labiau nach Skaisgirren und Mehlauken gefahren und von hier in die 
Gegend von Insterburg herangezogen. Außerdem kamen am 14. August 
12 Züge mit schwer er Artillerie und am 18. weitere vier Züge aus 
Königsberg nach Angerburg und Gerdauen bzw. Insterburg und Vokellen 
zur Abbeförderung. Hiermit fanden die Transporte zur Bereitstellung der 
8. Armee für die Schlacht bei Gumbinnen ihren Abschluß. 
b) Die rückwärtigen Verbindungen der 8. Armee. 
Die rückwärtigen Verbindungen der auf die Sammel¬ 
stationen Preußisch-Stargard und Königsberg angewiesenen 8. Armee liefen
	        
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