Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Der Abtransport aus der Leeresmitte zum rechten Flügel. 
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die zunächst auf acht Stunden geschätzten Aufräumungsarbeiten sich ver¬ 
zögerten, kam der Tunnel erst um 830 abends nach angestrengter Arbeit 
wieder in Benutzung. Die letzten Transporte wurden vom 9. Oktober ab 
nach Fertigstellung der Brücke bei Verlaimont über die direkte Strecke 
Aulnoye—Valenciennes geleitet. 
Am eine Ausladung der beiden Divisionen weitab vom rechten Heeres¬ 
flügel in nördlicher Richtung zu ermöglichen, eröffneten Cisenbahn- 
truppen unter dem Schutz vorausgesandter Panzerzüge in der Nacht vor 
dem Eintreffen der ersten Transporte den Betrieb auf den Strecken von 
Valenciennes nach Templeuve und Tournai. Auf Anordnung der Obersten 
Heeresleitung gelangten jedoch die beiden Divisionen vom 8. bis 10. Oktober 
in Valenciennes und St. Amand zur Ausladung. 
Insgesamt wurden in der Zeit vom 7. September 
bis 10. Okto ber neben den Etappenformationenlb In¬ 
fanterie- und 4 Kavallerie-Divisionen der 6. und 
7. Armee mit mehr als 1200 Truppenzügen aus den 
Reichslanden nach dem rechten Heeresflügel auf dem 
Schienenwege überführt. Bei dem mangelhaften Zustande der 
Bahnen der besetzten Gebiete stellte die Durchführung dieser großen 
Truppenverschiebungen auf dem westlichen Kriegsschauplatz höchste Anforde¬ 
rungen an alle Beteiligten, die bei Wiederherstellung, Aufnahme des Be¬ 
triebes und Ausnutzung der Bahnen im Feindeslande zum Teil vor völlig 
neuen Aufgaben standen. Häufig galt es hierbei, ohne Vorbild und unter 
Abweichung von gegebenen Bestimmungen Neues zu schaffen; vielfach war 
eine durchgreifende Besserung der meist schwierigen Verhältnisse infolge 
der unausgesetzt starken Beanspruchung des Netzes nicht möglich. Daß es 
trotz erheblicher Schwierigkeiten und zahlreicher Reibungen gelang, die 
besetzten Eisenbahnen in kurzer Zeit wieder in Betrieb zu nehmen, die 
große Truppenverschiebung nach dem rechten Heeresflügel und gleichzeitig 
die erforderlichen Nachschubtransporte ohne wesentliche Störungen und 
Anfälle durchzuführen, war neben der rastlosen Hingabe aller Militär- 
Cisenbahnbehörden und der ihnen unterstellten Cisenbahnbau- und Ve- 
triebsformationen das Verdienst der straffen und tatkräftigen Leitung durch 
den Chef des Feldeisenbahnwesens, Oberst Groener. 
f) Die Abbeförderung der neuen Reservekorps nach dem Westen. 
Am 10. Oktober ordnete die Oberste Heeresleitung zur Herbeiführung 
der immer noch nicht gefallenen Feldzugsentscheidung im Westen den Ein- 
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