Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

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Die Eisenbahnen im Westen während des Bewegungskrieges. 
bedrohlich erscheinenden Lage im Rücken des deutschen Westheeres nun¬ 
mehr doch zur Verschiebung stärkerer Kräfte aus den Reichslanden nach 
Belgien entschlossen hatte, eine allgemeine Mitteilung über die in Aus¬ 
sicht genommene baldige Abbeförderung einer Kavallerie-Division und 
zweier Korps. Bald darauf erfolgte der endgültige Befehl zum Ab¬ 
transport der in Lothringen stehenden 7. Kavallerie-Division und des 
bisher im Bereiche der 7. Armee eingesetzten XV. Armeekorps"), denen auf 
Grund späterer Anordnungen das I. bayerische Korps folgen sollte. Aus 
diesen Verbänden war zusammen mit den in Belgien südlich Antwerpen 
stehenden Kräften (III. und IX. Reservekorps) sowie den Belagerungs¬ 
truppen von Maubeuge die Bildung einer neuen 7. Armee beab¬ 
sichtigt, die nach den später vom Chef des Generalstabes des Feldheeres er¬ 
teilten Weisungen, den rechten Heeresflügel verstärken sollte. 
jV_ Bei der nunmehr einsetzenden Abbeförderung aus den Reichslanden 
zum rechten Flügel kamen zum ersten Male die Eisenbahnen des besetzten 
Gebietes für Heeresbewegungen größeren Umfanges zur 
Ausnutzung. Während die Verladung der Truppen auf dem lei¬ 
stungsfähigen heimatlichen Netz erfolgte, wurden die 
Ausladungen und der größte Teil der Transportdurchführung auf die be¬ 
setzten Bahnen verlegt, die nur notdürftig wiederhergestellt und mit ihren 
vordersten Strecken erst seit kurzem in deutschem Betriebe waren. Mit 
großen Transportleistungen ließ sich daher nicht rechnen, zumal eine Be¬ 
schränkung des Nachschubes nur vorübergehend bis zu einem gewissen Grade 
möglich war. 
^26 Nach dem Stande der Wiederherstellungsarbeiten kamen für diese 
^Verschiebungen zweiTransportstraßenin Frage. Die eine ver¬ 
lief über Trier—Gerolstein—Aachen—Lüttich—Löwen—Brüsiel—Mons— 
Cambrai nach St. Quentin mit einer Abzweigung über Paronne—Chaulnes 
nach Ham. Sie bildete die einzige durchgehende Verbindung zu den 
Armeen des rechten Flügels und war daher durch Nachschubtransporte er¬ 
heblich beansprucht. Von Vorteil war, daß die Ausladung der auf dieser 
Strecke herangeführten Verbände nahe der Front erfolgen konnte, wodurch 
sich längere Märsche im Anschluß an den Bahntransport vermeiden ließen. 
Die zweite von Metz über Diedenhofen—Luxemburg—Libramont— 
Marloie führende Linie endigte vorerst infolge Zerstörung der Eisenbahn¬ 
brücke über die Maas vor Ramur. Auf dieser Strecke anrollende Verbände 
waren daher südlich des Flusies auszuladen und durch Fußmarsch nach dem 
rechten Heeresflügel heranzuziehen. Schwächere Kräfte konnten auch, wie 
») Die 61. Infanterie - Brigade stand auf dem linken Flügel der 6. Armee 
im Elsaß.
	        
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