108 Die Eisenbahnen im Westen während des Bewegungskrieges.
lichen zum östlichen Kriegsschauplatz. Sie erstreckten sich auf folgende
Punkte:
„Die Einladung findet auf deutschem Gebiete statt. Innerhalb von
12 Stunden nach Eingang des Befehls zur Transportbewegung muß der
Güterverkehr auf den Transportstraßen eingestellt sein. Die Güterzüge
dürfen nach Ermesien des Bahnbevollmächtigten nach der Seite abgelenkt
und auf Nebenstrecken ihren Zielpunkten zugeführt werden.
Die zugelassenen Personenzüge, einschließlich der schneller fahrenden,
können, sofern sie in derselben Fahrtrichtung liegen, in der die Transport¬
bewegung geht, den Endstationen zugeführt werden, wenn sie diese vor
Eintritt der Transportbewegung noch erreichen. In der Gegenrichtung
dürfen sie in den einzelnen Gebieten weiterlaufen, wenn dadurch die Leer¬
zugbewegung nach den Einladestationen und zurück von den Auslade¬
stationen nicht berührt wird. Schneller fahrende Züge sind jedoch davon
ausgeschlossen. Alle Züge fahren im Militärfahrplan. Die Bereitstellung
der Wagenreserven für den Chef des Feldeisenbahnwesens ist nochmals
eingehend zu prüfen; es ist Sorge zu tragen, daß die Leerzug-Heranführung
nach den Cinladegebieten, der Anforderung der einladenden Linienkom¬
mandanturen entsprechend, rechtzeitig einsetzt und im Flusse bleibt. Be¬
sonders wichtig ist, daß diejenigen Strecken, auf denen die Leerzug-Zu¬
führung nach den Cinladestationen erfolgt, schnell freigemacht werden.
Nachschubtransporte für den Westen oder Osten, die im Laufen sind,
dürfen weder in die Transportbewegung noch in die Leerzugbewegung
hineinfallen.
Nach der Ausladung der Transporte im Osten sind die Leerzüge
zunächst auf den Transportstraßen bis etwa zur Elbe zurückzuführen und
dann in den Liniengebieten Dresden, Erfurt, Halle, Magdeburg, Hannover
und Altona als neue Wagenreserven bis auf weiteren Befehl abzustellen.
Hierüber hat Verständigung zwischen den Linienkommandanturen statt¬
zufinden. Eine Wiederverwendung der aus dem Osten zurückkehrenden
Leerzüge für dieselbe Transportbewegung ist ausgeschlosien.
Vom 29. August ab ist an allen zweigleisigen West-Ost-Strecken
Personal mit Lokomotiven für die volle Ausnutzung des Militärfahrplans
bereitzuhalten. Sollte ausnahmsweise ein Ausgleich irgendwo nötig
werden, so ist dieser mit den Nachbarlinien unmittelbar zu vereinbaren.
Die Transportbewegung West—Ost muß mit größter Sicherheit und
Pünktlichkeit durchgeführt werden, da hiervon der rechtzeitige Beginn der
neuen Operationen und damit die Entscheidung auf dem östlichen Kriegs¬
schauplatz abhängt."
In Ergänzung dieser Weisung bestimmte der Chef des Feldeisenbahn-