Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Die Abbeförderung der Ersatz-Divistonen. 
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inzwischen angeordnete Räumung des vom Gegner wiederum bedroht 
erscheinenden Bahnhofes Mülhausen eine Unterbrechung und wurden am 
folgenden Tage in Heitersheim (nördlich Müllheim) fortgesetzt. 
Die Ausladungen der über Freiburg—Appenweier—Straßburg— 
Mommenheim gefahrenen Transporte waren zunächst in Heming, Saar¬ 
burg und Rieding vorgesehen, erfolgten jedoch, als die 6. Armee der 
feindlichen Offensive auswich, weiter rückwärts mit den fechtenden Truppen 
in Arzweiler und Lützelburg, mit den Kolonnen und Trains in Zabern, 
Steinburg und Vuchsweiler. Die letzten Züge erreichten am 18. August 
ihr Ziel. Mit Rücksicht auf die französischen Angriffe im Vreusch-Täl 
wurde am 14. von dem im Anrollen nach Straßburg befindlichen Korps 
auf Befehl des Armee-Oberkommandos 7 eine gemischte Brigade in die 
Gegend von Molsheim abgelenkt und in Greßweiler, Mutzig und Mols¬ 
heim zur Unterstützung des bedrohten Grenzschutzes entladen. Die übrigen 
Transporte setzten ihre Fahrt in der Richtung auf Saarburg fort. 
Die Eisenbahnen hatten, noch ehe die großen Angriffsoperationen des 
Westheeres begannen, bei der Durchführung dieser Truppenverschiebungen 
in den Reichslanden ihre Verwendbarkeit im Rahmen taktischer 
Kampfhandlungen erwiesen. Gleichzeitig hatten sich wertvolle 
Erfahrungen bei diesen ersten Transportbewegungen für die An¬ 
ordnung und Bearbeitung von Heeresverschiebungen ergeben. Zur 
Sicher st ellung ihres reibungslosen Verlaufes waren 
st raffe Leitung durch die Dienststellen des Chefs des 
F e l d e ise n b a h n w e s e n s, Unterlassung jeglicher Ein¬ 
griffe seitens der Truppe sowie klare Transport¬ 
disposition im engsten Einvernehmen mit den Kom¬ 
mandobehörden erforderlich. 
b) Die Abbeförderung der Ersatz-Divisionen zur 6. und 7. Armee. 
Nachdem sich die Oberste Heeresleitung zur Heranziehung der noch 
in der Heimat befindlichen sechs Ersatz-Divisionen nach Elsaß-Lothringen 
zur Teilnahme an dem beabsichtigten Angriffe der 6. und 7. Armee ent¬ 
schlossen hatte, wurden diese auf Befehl des Chefs des Feldeisenbahn¬ 
wesens am 16. August mit den vorläufigen Zielen Saarbrücken und Stra߬ 
burg in Fahrt gesetzt. Die Bearbeitung erfolgte zum ersten Male im 
Kriege in vollständig freier Form durch Festlegung der Zug¬ 
verbindungen von Linie zu Linie, wobei mit Rücksicht auf die weitläufige 
Verteilung der Einladegebiete die Wahl der Transportstraßen den be¬ 
teiligten Linienkommandanturen überlaffen blieb.
	        
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