Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Vorwort. 
Als wesentlicher Bestandteil der militärischen Begebenheiten des Welt¬ 
krieges werden von seiten des Reichsarchivs in besonderen Bänden die 
Leistungen des Feldeisenbahnwesens zur Darstellung ge¬ 
bracht. Ohne Durchforschung und Durchdringung dieses Teiles der 
Kriegsgeschichte wären die operativen Vorgänge unverständlich geblieben. 
Nur bei voller Ausnutzungder Schienenwege der Heimat 
und der besetzten Gebiete sowie in innigster Zusammenarbeit mit den 
Cisenbahnorganisationen der verbündeten Mächte war die deutsche Heeres¬ 
leitung befähigt, die ungeheuren Räume des Weltkrieges zu 
beherrschen und den Anforderungen des Mehrfronten¬ 
krieges zu entsprechen. Bei rückhaltloser Anerkennung der Mitwirkung 
unserer Verbündeten darf von dem deutschen Feldeisenbahnwesen mit Recht 
gesagt werden, daß es das Rückgrat und die Lebensader des aus¬ 
gedehnten Netzes gemeinschaftlicher Verbindungen darstellte. Erstreckte sich 
doch die Einwirkung dieser Organisation, insbesondere deren Einsatz an 
Personal und Material von der Nord- und Ostsee bis in die Gebiete von 
Mesopotamien und an die Südgrenzen Palästinas. Diese außerordent¬ 
liche Leistung wurde nur dadurch ermöglicht, daß das deutsche Militär- 
Eisenbahnwesen von Anfang an eine Ausdehnungsfähigkeit und Biegsam¬ 
keit besaß, die es zur Anpassung und Beherrschung auch der schwierigsten 
operativen, technischen und wirtschaftlichen Lagen befähigte. An der Spitze 
dieser gewaltigen Organisation stand der Chef des Feldeisenbahnwesens, der 
schließlich auf sämtlichen Kampffronten über ein Heer von nahezu einer 
halben Million Untergebenen völlig selbständig verfügte. 
Heimat und Kampffront haben sich während des Krieges in den Eisen¬ 
bahnen aufs innigste durchdrungen; die Schienenwege bildeten die eiserne 
Klammer in dem operativen Zusammenhalt der auf Tod und 
Leben ringenden Mittelmächte. Wo immer das kämpfende Heer einen 
Schritt in feindliches Gebiet vorwärtsdrang, folgten die Bahnen, sei es 
durch Wiederherstellung der zerstörten Linien, sei es durch Anlage neuer 
Verbindungen. Schon nach kurzer Zeit fuhren die mit Truppen und 
Munition beladenen Züge bis in den wirksamsten Feuerbereich des Gegners. 
Wie auf allen Gebieten kriegerischer Betätigung spielte auch auf dem 
des Eisenbahnwesens die Persönlichkeit die entscheidende Rolle. 
Hier war es neben dem leitenden Chef der deutsche Eisenbahner
	        
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