Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

62 
Die Oberste Heeresleitung vor den Frühjahrskämpfen. 
Winter lsis/l7. Hoffnung auf die noch im Laufe des Jahres 1917 zu erwartende Wirkung 
des Anterseekrieges ließ planmäßiges Zurückgehen, wenn es nötig wurde, 
auch operativ unbedenklicher erscheinen als früher. 
Seit dem Herbst 1916 waren unter Ausnutzung aller Erfahrungen der 
Somme-Schlacht folgende große rückwärtige Stellungen festgelegt: 
„Flandern-Stellung" hinter der 4. Armee, nur fünf bis zehn 
Kilometer hinter der Kampffront von der Küste nach Lille verlaufend; der 
Ausbau war Anfang Februar über Anfänge noch nicht hinaus. 
„Wotan-Stellung" hinter der 6. und dem rechten Flügel der 
1. Armee, östlich von Armentiöres beginnend und mit durchschnittlich 15 Kilo- 
meter Abstand hinter der Front zu den Kampfstellungen nördlich von Pßronne 
verlaufend; der Ausbau war Anfang Februar ebenfalls noch in den Anfängen. 
„Siegfried-Stellung" hinter dem linken Flügel der 6., der 1., 
2. und dem rechten Flügel der 7. Armee, bei Arras an die Kampfstellungen 
anschließend, bei Qusant die Wotan-Stellung kreuzend und über St. Quen- 
tin zur Chemin des Dames-Stellung östlich von Soissons verlaufend; diese 
Stellung, für die Arbeitskräfte und Baustoffe planmäßig in weit größerem 
Maße als für irgendeine andere eingesetzt wurden, war am weitesten fort- 
geschritten und sollte Mitte März einigermaßen verteidigungsfähig sein'); 
sie war damit die erste und einzige, die demnächst beziehbar war. 
„H u n d i n g - S t e l l u n g" hinter der 2., 7., 3. und 5. Armee, an die 
Wotan-Stellung bei Peronne anschließend und über La Fere (Kreuzung 
mit der Siegfried-Stellung)—Rethel zu den Kampfstellungen nordöstlich 
von Verdun verlaufend; die Stellung war bisher nur erkundet. Der hinter 
der 3. Armee liegende Abschnitt wurde später „Vrunhild-Stel- 
l u n g", der hinter der 5. Armee „K r i e m h i l d - S t e l l u n g" benannt. 
„M ichel-Stellung" hinter der Armee-Abteilung C zum Ab¬ 
schneiden des St. Mihiel-Vogens, an die Hunding-Stellung anschließend 
und zu den Kampfstellungen südlich von Metz verlaufend; die Fertigstellung 
war nicht vor Beginn des Sommers zu erwarten. 
Hinter dem linken Heeresflügel, den Fronten in Lothringen 
und im Elsaß, konnten große rückwärtige Stellungen aus Mangel an 
Kräften einstweilen nur geplant werden. Wohl aber setzten hier die er- 
weiterten Anlagen der Festungen Metz, Straßburg und Neubreisach in Ver- 
bindung mit dem Rhein jeder feindlichen Angriffsoperation Grenzen. 
Im Osten war der Vau operativer rückwärtiger Befestigungsanlagen 
in den weiten im Jahre 1915 eroberten Gebieten über erste Anfänge nicht 
hinausgekommen^). 
-) Näheres S. 119 ff. 
2) Vgl. Teil IX: „Der Krieg im Osten".
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.