Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Die Kämpfe an der Mazedonischen Front. 
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6. Armee an der Westfront ernannt worden war. Der Hauptangriff brach 
im Cerna-Vogen und östlich am 7.Mai los. Volle zehn Tage rannten hier 
vor allem Franzosen gegen die Stellungen der Gruppe des Generals Surön 
(Generalkommando z. b. V. Nr. 61 mit bulgarischer 2. Division und Teilen 
der deutschen 302. Infanterie-Division) an, vermochten aber nirgends 
nennenswerten Raum zu gewinnen. Gleich erfolglos blieben östlich der 
Cerna serbische Angriffe gegen die bulgarische 3. Division. Die Kämpfe 
dauerten den ganzen Mai über an, bis schwere Verluste den Gegner Ende 
des Monats zur Einstellung der Angriffe nötigten. 
In Verbindung mit den Angriffen der Saloniki-Armee standen serbische 
Aufstandsbewegungen. In dem Südost-Serbien umfassenden bulgarischen 
Verwaltungsgebiet, in dem die Internierung der zurückgebliebenen wehr- 
fähigen Männer unterlassen worden war, hatten sich, seit die Besatzung 
wegen des rumänischen Feldzuges geschwächt war, Banden gebildet, die 
schweren Schaden im Etappengebiet anrichteten und auch den für die Ver- 
bindungen nach der Türkei besonders wichtigen Raum von Nisch unsicher 
machten. Es bedurfte starken bulgarischen und österreichisch-ungarischen Auf- 
gebots, um die Ordnung wiederherzustellen. Ende März war der Aufstand 
in der Hauptsache niedergeworfen, flammte aber im Zusammenhang mit den 
neuen Angriffen der Saloniki-Armee wieder auf, so daß dauernde Aufmerk- 
samkeit und militärische Sicherung erforderlich waren. Eine ernstliche Ve- 
drohung bildete aber von Mai ab die serbische Aufstandsbewegung nicht mehr. 
Der Abwehrerfolg und die schweren Verluste des Angreifers riefen in 
Verbindung mit den Ergebnissen des Unterseekrieges, die die Versorgung 
der feindlichen Truppen vielleicht bald in Frage stellen würden, eine zuver- 
sichtliche Auffassung hervor. Die Oberste Kriegsleitung begann 
mit der Wahrscheinlichkeit einer entscheidenden Veränderung der Lage bei 
Saloniki zu rechnen. Meldungen besagten, daß durch die erfolgreiche Tätig- 
keit der deutschen Unterseeboote im östlichen Mittelländischen Meer die 
Munitionsversorgung der Saloniki-Armee schwer gefährdet sei'). Dann 
kamen Nachrichten von der Zurückziehung einer französischen Division und 
von zwei Regimentern anderer französischer Divisionen. Am 23. Mai ver- 2Z. Mai. 
ständigte die Oberste Kriegsleitung den Militär-Vevollmächtigten in Sofia 
über ihre Auffassung dahin: „Nach völlig sicheren Nachrichten sieht sich die 
britische Regierung durch die Erfolge unserer Unterseeboote gezwungen, einen 
Abbau des Saloniki-Unternehmens vom 1. Juni ab zu fordern. Es sollen die 
Streitkräfte der Saloniki-Armee auf eine Zahl reduziert werden, die genügen 
0 Zuschrift des Gen. von Mertz vom Jan. 1939.
	        
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