Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Oberste Heeresleitung vor den Frühjahrskämpfen. 
Winter wärts kommendes Artillerie- und Maschinengewehrfeuer. Über den Gegen¬ 
angriff stärkerer Kräfte — eine der schwierigsten Fragen — wurde nur gesagt, 
daß die für die Vorbereitung erforderliche Zeit auf „mehrere Tage" zu 
bemessen sei. 
2. Sperrfeuer ist Sache der Feldartillerie, wenn möglich durch Minenwerfer 
und Maschinengewehre verstärkt. Es darf nur drei Minuten dauern, sofern 
es nicht neu angefordert wird. 
3. Bekämpfung der feindlichen Artillerie ist eine der Hauptaufgaben der 
schweren Artillerie. „Niederkämpfen" wird für möglich gehalten, nicht nur 
zeitweises Ausschalten durch Gasmunition. Voraussetzung ist die „Plan- 
mäßige Ausnutzung der Luftbeobachtung". Eine Entscheidung über die 
Unterstellung der schweren Artillerie, die bisher verschieden gehandhabt wurde, 
wurde noch nicht gefällt. 
4. Die Tiefe der Stellungen ist bedeutend gewachsen und muß, wenn vorn 
Teile verlorengehen, durch Neubau weiter rückwärts wieder gewonnen 
werden. 
5. Zur Übermittlung von Nachrichten auf dem Gefechtsfelde müssen neue 
technische Mittel ausgenutzt werden. 
Mit diesen Lehren wurde der Tmppe nur insofern Neues gesagt, als 
das zum Teil bereits als richtig Erkannte und in Übung Befindliche, anderen- 
orts aber Bestrittene, gutgeheißen wurde. Eine solche Klärung war not- 
wendig gewesen. Ob bereits General von Falkenhayn — der in seiner gmnd- 
sätzlichen Stellungnahme zurückhaltend gewesen ist — eine Festlegung des 
allmählich herausgebildeten Verfahrens hätte vornehmen können, steht dahin. 
Trotz der schon seit dem Jahre 1915 sich steigernden Waffenwirkung ist erst 
die Somme-Schlacht zur eigentlichen hohen Schule des deutschen Heeres 
für den Abwehrkampf im Stellungskrieg geworden; erst dort hat sich die 
Feuerwirkung der angreifenden Feinde zu voller Höhe entwickelt. 
Verschiedene Ansichten über Aufgaben 
und Unterstellung der schweren Artillerie. 
Derjenige Grundsatz der obigen Lehren, der am meisten angefochten 
wurde, war die Niederkämpfung der feindlichen Artillerie; bisher war sie nicht 
gelungen, wenn man von einzelnen erfolgreichen Gasbeschießungen absah. 
Selbst wenn die Luftbeobachtung leistete, was man von ihr erwartete, schien 
die Hoffnung sehr weit gespannt. Das ändert nichts daran, daß der Dritten 
Obersten Heeresleitung das Verdienst zukommt, einen an sich richtigen Ge-
	        
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