Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Die zehnte Isonzo-Schlacht. 
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aufgezehrt. Vom russischen Kriegsschauplatz war erst eine Division ein- 
getroffen; die Anfänge der nächsten waren für den 30. Mai angekündigt. 
Einzelne Bataillone und Batterien vom nicht angegriffenen Nordflügel der 
Armee sowie von der 10. Armee und der Heeresgruppe in Tirol wurden 
herangezogen. Als die Gesechtstätigkeit an der ganzen Front, vor allem auf 
der Karst-Hochfläche, nach dem 26. Mai nicht wieder zur früheren Heftigkeit 
anwuchs, schien es Generaloberst von Voroevic möglich, seinen Süd- 
flügel, der unmittelbar westlich der Hermada wenig günstig lag, im G e g e n - 
angriff wieder bis an die Bucht von Rosego vorzutreiben. Die Vor- 
bereitungen nahmen mehrere Tage in Anspruch. Der am 4. und S. Juni 4. und 5. Zun,, 
durchgeführte Angriff der 9. Infanterie-Division unter Generalmajor Ritter 
von Gruber und einer zusammengesetzten Kampfgruppe unter Feldmarschall- 
leutnant Schneider Cdler von Manns-Au hatte Erfolg. Das Angriffsziel 
konnte im wesentlichen erreicht und gegen italienische Wiedereroberungs- 
versuche gehalten werden; 10 000 Gefangene wurden eingebracht. 
Unterdessen hatte General Cadorna bereits am 28. Mai den Befehl 
zum Einstellen der Angriffe gegeben. Auch diesmal wieder war 
geringer Geländegewinn mit schweren Opfern erkauft worden. Die Italiener 
hatten bei ihren todesmutig durchgeführten Anstürmen rund 160 000 Mann 
verloren, davon etwa 27 000 Gefangene, aber doch auch 24 000 Gefangene, 
38 Geschütze, 148 Maschinengewehre und 27 Minenwerfer als Beute ein- 
gebracht. Den heldenmütigen Verteidiger kostete der Abwehrerfolg 150 000 
Mann. General Cadorna schrieb*), die hohe Zahl der Gefangenen in einer 
„im allgemeinen doch siegreichen Schlacht" gebe zu denken. Er führte das 
Erlahmen der Angriffskraft auf die zersetzende Propaganda der staatsseind- 
lichen Parteien zurück, erhob Vorstellungen bei der Regierung und bat um 
wirksame Gegenmaßnahmen. General Capello war der Ansicht, daß der 
Feind im Gegenangriff bis zum Isonzo gekommen wäre, wenn er nicht in den 
zurückeroberten Stellungen haltgemacht hätte'). 
2. Die Juni-Schlacht in den Sieben Gemeinden. 
Jo. bis 30. Juni J9J7. 
Skizze 34 in Bd. X. 
An der Tiroler Front waren die Italiener seit dem Abschluß der Kämpfe 
im Sommer 1916 bestrebt, ihren Stellungen durch Gewinnung des den 
Nordteil der Hochfläche von Asiago beherrschenden Kempel-Rückens sowie 
») Cadorna, II, S. 70 ff. 
2) Generale Luigi Capello, „Note di guerra", Bd. II, S. 63.
	        
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