Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Angriffsvorbereitungen der Engländer. 
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mit den Franzosen vereinbarten gemeinsamen Offensive im Somme-Gebiet 
zurückgestellt werden mußte. Es gelang ihnen, unbemerkt die deutschen Linien 
an sieben Stellen zu unterfahren, ihr Angriffssystem schon im Juni 1916 zum 
größten Teil fertigzustellen') und IS sehr starke Minen zu laden. 
Als Feldmarfchall Haig nach dem Scheitern der gemeinsamen fran- 
zösisch-englischen Frühjahrsoffensive Anfang Mai freie Hand bekam für die 
Operation in Flanderns waren die Vorbereitungen dort so weit gediehen, 
daß er dem Entschluß bald die Tat folgen lasten konnte. Am 7. Mai ver- 7* Mai. 
sammelte er die Oberbefehlshaber seiner fünf Armeen in Doullens und 
eröffnete ihnen, daß er das Schwergewicht der Kampfhandlungen nach Norden 
verlegen werde. Die Operation sollte Anfang Juni mit dem Angriff der 
2.Armee auf den Messines—Wytschaete-Nücken beginnen. Einige Wochen 
später sollte der Durchbruch durch die deutschen Stellungen nördlich davon 
folgen. Um die nötigen Kräfte freizumachen, waren die Franzosen auf- 
gefordert und bereit, Teile der englischen Front zu übernehmen'). Dadurch 
wurde die englische 5. Armee frei, die bis Ende Mai an die Z)pern-Front 
übergeführt wurde. Ferner war die Beteiligung französischer Truppen und 
der belgischen Armee an der Flandern-Offensive beabsichtigt. Die Angriffe bei 
Arms sollten bis nach der Durchführung des Angriffs gegen den Wytschaete- 
Vogen fortgehen. Diesen würden die Deutschen dann, wie Feldmarschall 
5>aig hoffte, anfänglich nur für eine Nebenhandlung halten, die den Zweck 
habe, sie zur Entsendung von Kräften von der vermeintlichen Hauptkampf- 
front bei Arras nach Flandern zu veranlassen. 
Nachdem der endgültige Entschluß zum Angriff gefaßt war, wurden die 
Vorbereitungen mit Hilfe der nun bei Arras freigewordenen Arbeitskräfte 
beschleunigt zu Ende geführt. Es entstand schließlich ein Minensystem, dessen 
Gänge ungefähr 7300 Meter lang waren und in dem sich auf der Anariffs- 
front unter der I. deutschen Stellung 20, mit etwa 450 Tonnen Sprengstoff 
geladene Minen befanden. Durch deutsche Sprengungen wurde eine Mine 
vernichtet, zu fünf anderen wurden die Zugänge zerstört. Letztere Schäden 
konnten aber rechtzeitig behoben werden, bei einem Minengang nach außer- 
ordentlichen Anstrengungen erst am Vortage des Angriffes4). Auch der groß- 
zügige Ausbau des Eisenbahn- und Wegenetzes sowie die sonstigen Vor- 
bereitungen für den Angriff wurden fristgerecht beendet, die in den Schlachten 
an der Somme und bei Arras gemachten Erfahrungen dabei verwertet. Zahl- 
*) «Journal Eoyal United Service Institution", February 1935, Nr. 517, S. 25. 
2) S. 418. 
3) Ebenda und Beilage 2. 
4) Unter Höhe 73 (Spanbroekmolen) S. 441 und Beil. 21.
	        
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