Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Betrachtungen. 
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Führer und Truppen aller deutschen Stämme hatten Anteil am Ruhm 
der großen Abwehrschlacht an der Aisne und in der Champagne. An Krön- 
prinz Wilhelm als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe telegraphierte der 
Kaiser: „Ich beauftrage Dich, allen Führern und Truppen, die in den 
schweren Wochen ihr ganzes Wollen und Können, ihr Blut und Leben ein- 
setzten, und an deren stahlhartem Willen des Gegners Ansturm zerschellte, 
meinen und des Vaterlandes Dank zu übermitteln. Die deutsche Heimat ist 
stolz auf ihre tapferen Söhne und voll Vertrauen, daß neue Kämpfe auch 
neue Siege bringen werden." 
Die zielbewußte Gesamtleitung der Schlacht hatte in der Hand des 
Oberkommandos der Heeresgruppe gelegen, das in dauern- 
der engster Zusammenarbeit mit der Ober st e n Heeresleitung die 
Abwehr vorbereitete und dann neben rechtzeitiger Zuführung und Freigabe 
frischer Reserven und Herbeischaffung der alle bisherigen Maße übersteigen- 
den Munitionsmengen die Führung der gewaltigen Doppelschlacht dauernd 
fest in der Hand behielt, das Aufgeben unhaltbar gewordener Stellungsteile 
ebenso eindeutig befahl, wie — innerhalb der verfügbaren Mittel — die 
Wiedernahme verlorengegangener. So stellt die erfolgreiche Abwehr der 
großen französischen Offensive operativ wie kampftechnisch eine Glanzleistung 
dar. Der Ausgang des erbitterten Ringens aber war für die Gesamtlage des 
Frühjahrs und Sommers 1917 schlechthin entscheidend. 
Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne war aber bis- 
her auch die größte, die von Anfang bis zu Ende unter der Dritten Obersten 
Heeresleitung durchgeschlagen worden war. Als der Kaiser am 2. Juni 
General Ludendorff in Anerkennung seiner Verdienste ä la suite des 
von ihm im Frieden befehligten Niederrheinischen Füsilier-Negiments 
Nr. 39 stellte, begründete er es mit den Worten: 
„Die deutschen Heere haben im Westen den in diesem Frühjahr von 
den Franzosen und Engländern mit starker Übermacht und allen 
Mitteln der Kriegführung unternommenen gewaltigen Ansturm siegreich 
abgewiesen und die Erreichung der weitgesteckten Ziele des Feindes 
verhindert. Dieser großartige Erfolg ist neben der unvergleichlichen 
Tapferkeit und der beispiellos zähen Ausdauer der beteiligten, aus allen 
deutschen Gauen stammenden Truppen und ihrer umsichtigen und tatkräftigen 
Führung durch die Generale und Offiziere aller Dienstgrade den vom 
Generalstab vorgeschlagenen und von allen mitwirkenden Stellen mit ein- 
dringendem Verständnis und freudiger Hingebung durchgeführten, weit vor- 
ausschauenden vorbereitenden Maßnahmen, die hauptsächlich in Ihrer Hand 
lagen, zu verdanken."
	        
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