Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Toppclschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
Februar bur als Generalstabschef) gehörte zunächst noch zur Heeresgruppe Deutscher 
vis J«»t. ^xonprinz. Bei ihr blieb die Lage im allgemeinen unverändert. Die Frage 
der Räumung des St. Mihiel-Vogens kam im Februar — vermutlich im 
Zusammenhang mit dem Siegfried-Rückzug — zur Erörterung; die Oberste 
Heeresleitung entschied, daß der Bogen zunächst zu halten sei. Mitte März 
gab General von Voehn, der an die Spitze der 7. Armee trat, den Befehl an 
Generalleutnant Fuchs, bisher Führer des XIV. Reservekorps, ab. Am 
12. April trat die Armee-Abteilung von der Heeresgruppe Deutscher Kron¬ 
prinz zur Heeresgruppe Herzog Albrecht. Aus der Front wurden alle er¬ 
probten West-Divisionen nach und nach abgelöst und teils durch Neuauf- 
stellungen ersetzt, teils durch Divisionen, die im Osten frei geworden waren. 
Das Artilleriefeuer wechselte je nach Sicht und etwaigen besonderen Auf¬ 
gaben zwischen mäßiger und geringer Stärke. Im übrigen beschränkte sich 
die Kampftätigkeit aus kleinere Unternehmungen von beiden Seiten, die der 
Feststellung des gegenüberstehenden Feindes dienten. 
Auch bei der Armee-Abteilung^. unter General der Infanterie 
von Mudra (mit Major von Klüber, vom 10. April an Major Freiherr 
von Esebeck, als Generalstabschef), Hauptquartier St. Avold, und der 
Armee-AbteilungL unter General der Infanterie von Gündell (mit 
Oberst Renner, vom 22. April an Oberstleutnant Drechsel, als Generalstabs- 
chef), Hauptquartier Colmar, kam es im Frühjahr zu keinerlei Kampfhand¬ 
lungen, die über Patrouillen-Unternehmungen hinausgingen; doch schwoll 
das feindliche Artilleriefeuer im Zusammenhang mit der großen französischen 
Offensive vorübergehend an. Auch der Gedanke, daß der Gegner einen Angriff 
im Sundgau führen könne, trat gelegentlich wieder zutage, erwies sich aber 
jedesmal als irrig. Dagegen unternahmen französische Flieger mehrfach 
Angriffe auf Industrieanlagen und Städte hinter der Front'), dabei zum 
ersten Male auch auf die bisher geschonten elsässischen Orte Colmar und 
Mülhausens. 
Alles in allem war die Gesamtfront der Heeresgruppe Herzog Albrecht 
dauernd nur schwach besetzt. Aber die Franzosen waren darin noch weiter 
gegangen, was ihnen durch ihre Grenzfestungen allerdings erleichtert wurde. 
16 französischen Divisionen standen Mitte Mai 22 deutsche gegenüber (da- 
von neun abgekämpfte von der Aisne/Champagne-Front); dahinter lagen 
weitere abgekämpfte Divisionen, ebenso wie auf französischer Seite, in 
wechselnder Zahl zur Ruhe und Ausbildung. 
>) S. 535. 
2) Ein Angriff auf den Bahnhof Mülhausen hatte schon 1916 stattgesunden.
	        
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