Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
zweiter Vorstoß, der den gleichen Mißerfolg hatte. Danach gab der Gegner 
seine Angriffe hier vorläufig auf. Auch die Heftigkeit seines Artilleriefeuers 
flaute allmählich ab. Vor der 33. Infanterie-Division zeigte sich der Abwehr- 
erfolg des Vortages so nachhaltig, daß es zu keinem neuen Angriffsversuch 
der Franzosen kam. Die neue Kampflinie der 10. Ersatz-Division südlich von 
Moronvilliers erhielt heftiges Feuer, das gegen Mittag zu Trommelfeuer- 
stärke anwuchs. Am späten Abend erst folgte ihm ein Infanterieangriff, der 
im Abwehrfeuer völlig scheiterte. Danach ließ auch an dieser Stelle die Kampf- 
23'Mai Tätigkeit nach. Bei schlechtem, unsichtigem Wetter ging sie am 22. Mai nickt 
über örtliche Handgranatenkämpfe hinaus. Erst vom 23. ab wurde das beider- 
feitige Artilleriefeuer wieder heftiger. Zu Infanterieangriffen kam es weder 
an diesem noch am folgenden Tage, doch ließ die Stärke des französischen 
Feuers solche bald erwarten. 
In dieser Erwartung befahl General v o n B e l o w die Ablösung der 
abgekämpften 33. Infanterie- und 10. Ersatz-Division durch die 51. und 
54. Reserve-Division. Die 227. und 239. Infanterie-Division wurden als 
neue Eingreif-Divisionen hinter die Gruppe Prosnes und den linken Flügel 
der Gruppe Reims gezogen. Weitere Absicht des Generals von Velow war, 
die Divisionsabschnitte durch Cinschub der 13. Reserve-Division zwischen die 
242. und 33. Infanterie-Division so schmal zu machen, daß die Divisionen 
längere Zeit mit eigenen Mitteln aus der Tiefe fechten konnten. Die Aus- 
führung war durch den bereits erfolgten Einsatz von Teilen der 13. Reserve- 
Division am Cornillet eingeleitet. 
Inzwischen hatte die seit dem 22. Mai herrschende größere Kampfruhe 
wieder mehr an das durch die letzten Stellungseinbußen nur noch dringlicher 
gewordene eigene Angriffsunternehmen denken lassen. Die unterbrochenen 
artilleristischen Vorbereitungen für den ersten Teilangriff wurden wieder 
aufgenommen. Er sollte am 27. durch die 54. (württembergische) Reserve- 
Division am Pöhlberge durchgeführt werden. 
25. Mai. Ehe es dazu kam, legten die Franzosen am 25. noch einmal heftigstes 
Feuer auf die Linie Langer Rücken—Hochberg und brachen am Nachmittage 
in starken Wellen über den Lug ins Land und den Hochberg vor. Weiter 
westlich war der Angriff offenbar im starken deutschen Antwortfeuer nicht zur 
Entwicklung gekommen. Nahkämpfe von außerordentlicher Heftigkeit und 
Erbitterung entbrannten. Dreimal wiederholten die Franzosen ihre Vor¬ 
stöße, nun auch gegen den Langen Rücken und über den Cornillet vorstürmend. 
Spät am Abend waren sie auf der ganzen Linie zurückgeworfen. Am Höch¬ 
berg gelangten Abteilungen der 13. und 51. Reserve-Division im Nachstoß 
vorübergehend bis in die feindliche Sturmausgangsstellung.
	        
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