Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Fortgang der Kämpfe. 1. Armee. 
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und zwischen beiden Höhen waren die gegen die 10. Ersatz-Division gerich- 
teten Angriffswellen des Gegners bis nahe an Moronvilliers geflutet, ehe 
ihr Stoß aufgefangen werden konnte. Linter Einsatz aller Kampfreserven 
bildete sich etwa 200 Meter südlich des Ortes eine neue Widerstandslinie, 
die am Westhang des Keilberges Anschluß an den linken Flügel der 33. In- 
fanterie-Division und auf dem Pöhlberg an die alte Stellung fand. Alle 
Versuche, das verlorene Gelände wiederzugewinnen, schlugen fehl. Auch 
in der Nacht eingeschobene Teile der 54.(württembergischen) Reserve-Divi¬ 
sion des Generalleutnants von Knoerzer konnten die Lage nicht wesentlich 
ändern. Der Keilberg und seine Hänge nach Norden und Nordosten blieben 
verloren. In der Nacht fanden die Infanteriekämpfe auf der ganzen Angriffs- 
front allmählich ihr Ende, während die Artillerie beiderseits noch lebhaft 
weiterfeuerte. Die Unterstützung durch die Schwesterwaffe wurde gerade an 
diesem Tage von der beteiligten deutschen Infanterie besonders anerkannt. 
Starke Luftstreitkräfte, die die Franzosen auf der ganzen Angriffsfront zur 
Unterstützung der Sturminfanterie in Tätigkeit gebracht hatten, störten dagegen 
sehr, bis sie von den sich rücksichtslos einsetzenden deutschen Fliegern in 
schweren Luftkämpfen allmählich vom Kampffeld zurückgedrängt werden 
konnten'). 
Am späten Nachmittag des 20. Mai hatte General von V e l o w der 
Gruppe Prosnes weitere Teile der 13. Reserve-Division zum Einsatz am 
Cornillet „im äußersten Notfalle" unterstellt. Zur Sicherung der Lage an 
der Värenburg und am Keilberge ließ er den im Kampfraum der 33. In- 
santerie- und 10. Erfatz-Division bereits eingesetzten Teilen der 54. Reserve- 
Division auch den Rest dieser Division über die Suippes bis in die Gegend 
südöstlich von Pont Faverger folgen. Ebendahin war von der 51. Reserve- 
Division, die Kronprinz Wilhelm der Armee freigegeben hatte, 
zunächst ein Drittel vorgezogen worden. Somit waren fürs erste genügende 
Reserven zur Hand. 
Am 21. Mai lebte mit Tagesbeginn der nur für kurze Stunden ge- 21. Mat. 
mäßigte Artilleriekampf wieder auf. Französisches Feuer höchster Stärke 
lag sehr bald auf der Kampffront der 242. Infanterie-Division und ver¬ 
hinderte den Gegenangriff, den die Division am Cornillet mit den inzwischen 
herangekommenen Verstärkungsbataillonen der 13. Reserve-Division führen 
wollte. An seiner Statt brach schon zwischen 5° und 6° morgens starke fran- 
zösische Infanterie auf dem Langen Rücken vor, wurde aber im Nahkampf 
zurückgeworfen. Neuer, stärkster Beschießung folgte gegen 9° vormittags ein 
') Insgesamt wurden im Mat über dem Kampfraum der 7., 1. und Z.Armee 
65 französische und 26 deutsche Flugzeuge als abgeschossen gemeldet. 
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