Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
s. bt« Zi. Mai. Infanterieangriffe nur geringe örtliche, allgemein bedeutungslose Erfolge, 
dagegen wiederum schwere Verluste gebracht. Der Artilleriekampf lief noch 
lebhaft weiter, Infanterieangriffe, von rein örtlichen Zusammenstößen ab¬ 
gesehen, fanden einstweilen nicht mehr statt. 
c) Die Kämpfe der 1. Armee. 
An der Front der 1. Armee war nach dem Mißlingen des zweiten 
französischen Durchbruchsversuchs die allgemeine Lage eindeutig klar. Ein 
neuer Großangriff war zunächst nicht zu erwarten, dagegen rechnete General 
von V e l o w fest mit Fortsetzung der Kämpfe um die Höhenstellung der 
Gruppe Prosnes. Tatsächlich hatte General Anthoine Vefehl gegeben, 
durch Handstreiche den westlichen Teil der Höhenlinie in Besitz zu nehmen. 
Auf der anderen Seite hatte sich die Verteidigungsstellung der Gruppe 
Prosnes zumal auf der Osthälfte der Höhenkette so ungünstig gestaltet, daß 
sie der Verbesserung durch eigene Angriffsunternehmungen durchaus be- 
durfte. Generalleutnant von Lüttwitz erhielt deshalb Vefehl, solche vorzu¬ 
bereiten. Für die übrige Armeefront bestand keine Besorgnis. Nördlich der 
Aisne war fast völlige Kampfruhe eingetreten, und die Franzosen — noch 
immer die Kampftruppe vom 16. April — hatten sich ganz zur Verteidigung 
in der damals gewonnenen Linie eingerichtet. Zwischen der Aisne und dem 
Vrimont erschien die deutsche Stellung gegen gelegentliche französische Vor¬ 
stöße durchaus widerstandsfähig. Solche Vorstöße fanden in den Tagen bis 
zum 18. Mai mehrfach und von beiden Seiten aus statt: 
Bei derGruppeAisne mußte die 52.Reserve-Division des Gene¬ 
ralleutnants Waldorf am 11. Mai einen durch heftiges Feuer vorbereiteten 
Angriff gegen die Höhe 108, hart südlich der Aisne, abwehren. Hier war der 
schon früher geführte unterirdische Minenkrieg von deutscher Seite lebhaft 
wieder aufgenommen worden und flammten noch mehrfache Kämpfe auf, bis 
die Division am 31. Mai nach größeren Minensprengungen die alte Stellung 
wie vor dem 16. April zurückgewann. 
Bei der Gruppe Vrimont war der Abschnitt östlich der Linie 
La Neuville—Le Godat Schauplatz zum Teil recht schwerer Kämpfe. Bereits 
am 9. Mai wurde die 54.Infanterie-Division heftig angegriffen; es gelang 
ihr, den eingebrochenen Feind in stundenlangen Nahkämpfen bis auf ein 
verbleibendes, größeres Franzofennest zurückzuwerfen. Hierbei wirkten auch 
schon Teile der zur Ablösung einrückenden 187. Insanterie-Division des 
Generalleutnants Sunkel mit. Einige Tage später ging diese zum Angriff 
über, nahm das Franzosennest in etwa 600 Meter Breite und machte rund 
150 Gefangene. Dann flauten die Kämpfe ab. Bei der G r u p p e R e i m s
	        
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