Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Fortgang der Kämpfe. Lage an der deutschen Front. 
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Auch die 1. Armee, insonderheit ihre Gruppe Prosnes, mußte also vorläufig 
im großen auf Abwehr eingestellt bleiben, was nicht ausschloß, daß jede Mög- 
lichkeit ausgenutzt werden sollte, durch gut vorbereitete, örtliche Vorstöße 
Stellungsverbesserungen zu erkämpfen. 
Lage und Kampfverhältnisse am rechten Flügel der 3. Armee hatten 
sich nicht geändert. Dort neu eingesetzte französische Kräfte wurden nicht als 
Angriffstruppen gewertet. 
Bei allen Armeen der deutschen Schlachtfront bestand der dringende 
Wunsch nach Verstärkung der L u f t st r e i t k r ä f t e, da sich feit einiger Zeit 
die Überlegenheit der französischen Flieger empfindlich fühlbar machte. Sie 
hinderten die Tätigkeit der eigenen Artillerieflieger sowie die Fernaufklärung 
und ermöglichten dem Feinde wirksame Bekämpfung der deutschen Batterien. 
Dieser Umschwung gegenüber der in der Vorbereitungszeit der Schlacht 
geübten Zurückhaltung und der einwandfreien Unterlegenheit in der ersten 
Kampfzeit hatte sich mit der Verstärkung der französischen Iagdkräfte (Spad- 
Kampfeinsitzer) vollzogen. Trotz Einsatzes bis zum letzten und hervorragender 
Leistungen konnten die deutschen Flieger bei starken eigenen Verlusten die 
Überlegenheit in der Luft nicht mehr aufrechterhalten. Die Armeen suchten 
sich durch jeweilige Zusammenfassung von Jagdstaffeln zu Iagdgruppen sowie 
durch nachbarliche Unterstützung zu helfen. Die Vermehrung im besonderen 
der Jagdstaffeln wurde dringlich. Die Oberste Heeresleitung 
konnte aber eine Erhöhung des durch Anspannung aller Kräfte der Industrie 
erreichten Bestandes von 37 Jagdstaffeln nicht in baldige Aussicht stellen und 
sagte, zunächst gelte es, die großen, durch die wochenlangen, schweren Kämpfe 
hervorgerufenen Ausfälle zu ersetzen und wieder eine dem Abgang ent- 
sprechende Reserve zu schaffen; erst dann würde die Aufstellung weiterer 
Jagdstaffeln angeordnet werden; unterdessen müsse versucht werden, der zah¬ 
lenmäßigen Überlegenheit der feindlichen Flieger durch Zusammenfassung 
von Jagdstaffeln — wie bereits mit Erfolg geschehen — und durch rücksichts¬ 
los Entblößung der Nebenfronten zu begegnen. 
b) Die Kämpfe der 7. Armee. 
Lebhafte Kämpfe dauerten auch nach dem 8. Mai an der ganzen Schlacht- s. bis 31. Mai. 
front der 7. Arm e e fort, vor allem in der Gegend des Winterberges, wo 
die frisch eingefetzten französischen Divisionen zunächst weiter angriffen. 
Etwa vom 12. Mai ab ließ die Kampftätigkeit der Franzosen aber merklich 
nach, um erst gegen Ende des Monats am Winterberg noch einmal heftig 
aufzuflammen. In der Zwischenzeit entfalteten die deutschen Kampfdivisionen 
an verschiedenen Frontstellen eine lebhafte Initiative in örtlich begrenzten 
Vorstößen. Im einzelnen waren die Vorgänge folgende:
	        
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