Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Der zweite französische Durchbruchsversuch. Kämpfe der 1. Armee. 375 
2lud) der 6. Mai brachte die erwartete Fortsetzung des breiten fran- «. Mai. 
zösischen Angriffs noch nicht. Vielmehr ließ die Tätigkeit der feindlichen 
Artillerie merkbar nach. Nur die französischen Flieger zeigten sich wieder 
zahlreich. Auf deutscher Seite versuchte die 223. Infanterie-Division, die am 
Vortage verlorenen Stellungsteile in planmäßig vorbereitetem Gegenangriff 
wiederzunehmen, und konnte die Einbeulung durch den feindlichen Einbruch 
dabei einigermaßen wieder ausgleichen. 
In der Nacht zum 7. Mai verstärkte sich die Beschießung der ganzen ?. Mai. 
Höhenfront vom Cornillet bis zum Pöhlberge wieder erheblich und hielt 
auch den Tag über lebhaft an. Mit besonderer Heftigkeit lag das Feuer auf 
den Kampffronten der 33. Infanterie- und 10. Ersatz-Division; im übrigen 
setzte es, wie jetzt alltäglich von zahlreichen Fliegern gelenkt, den Batterien 
aller vier Stellungsdivisionen der Gruppe Prosnes stark zu. Trotzdem ant- 
werteten diese mit so kräftigem Feuer auf die feindlichen Infanterieftellungen, 
daß der offenbar vorbereitete Angriff erst am Abend und nur am Pöhlberge 
zur Entwicklung kam. Der stellenweise einbrechende Feind, die erstmalig an 
der Front festgestellte französische 8. Division, wurde von der 10. Crfatz-Divi- 
sion zurückgeschlagen. 
Für den Morgen des 8. Mai hatte die 10. Ersatz-Divifion einen eigenen s. Mai. 
Vorstoß auf der Front vom Keilberg bis zum Pöhlberg geplant, um die seit 
den Kämpfen vom 30. April recht ungünstigen Kampfbedingungen für die 
Division zu verbessern. Dem Feinde sollte der offene Einblick in die deutschen 
Stellungen von den Kuppen des Keilberges und Pöhlberges aus genommen 
werden. Aber gerade die Beobachtung von diesen Höhen vereitelte die beab- 
sichtigte Überraschung, so daß die vorbrechenden Sturmtrupps von sofort ein- 
setzendem Feuer empfangen wurden. Die Angriffsflügel kamen nicht vor- 
wärts, allein die Mitte konnte die französische Linie erreichen. Hier wurde 
sie aber derart mit Handgranaten und Gewehrfeuer überschüttet, daß sie den 
gewonnenen Boden nicht halten konnte, als sehr bald der französische Gegen- 
stoß erfolgte. Das Unternehmen war gescheitert. Im übrigen war der 8. Mai 
nur durch Artilleriekämpfe ausgefüllt. 
Allgemein konnte auch für die Schlachtfront der 1. Armee mit dem 
8. Mai der zweite französische Großangriff als beendet angesehen werden. 
Seine Ziele, Wegnahme der Höhen zwischen der Aisne und dem Brimont 
einerseits und der Höhenkette südlich von Moronvilliers andererseits, hatte 
w nicht erreicht. Doch war die Kampflage im Abschnitt der Gruppe Prosnes 
für beide Gegner nachgerade so unerträglich geworden, daß sie zwangsläufig 
weitere Kämpfe bringen mußte.
	        
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