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Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne.
«. Mai. leiten konnten. Ein besonders starkes Zerstörungsfeuer war auf den Frontteil
vom Cornillet bis zum Hochberg gerichtet gewesen und hatte sich etwa von
6° abends ab zum Trommelfeuer von kaum noch zu überbietender Stärke
gesteigert. Am Cornillet und Lug ins Land waren die Besatzungen der 223.
und 33. (dabei Teile der 5.)Infanterie-Division bis auf schwache Posten dem
Feuer ausgewichen.
Um 7°abends brach dann die französische 19. Division des Korps
zum Angriff gegen die Stellungen am Cornillet, Lug ins Land und Hochberg
vor. Ohne nennenswerten Widerstand zu finden, flutete sie über die Höhen
des Cornillet und Lug ins Land hinweg und die Nordhänge hinab. Dann
warfen sich ihr die durch ihr Ausweichen vor dem Trommelfeuer kampfkräftig
gebliebenen Stellungsbefatzungen und Kampfreserven entgegen. In schwer¬
sten, von beiden Gegnern mit größter Tapferkeit und zäher Verbissenheit
geführten Kämpfen wurden die Franzosen allmählich über die Höhenkuppen
bis in ihre Ausgangsstellungen wieder zurückgedrängt. Am späten Abend ver¬
suchten sie noch einmal am Cornillet vorzustoßen. Wiederum wurden sie
abgewiesen. Teile der 223. Infanterie-Division des Generalmajors Hävernick
verfolgten den abgeschlagenen Gegner bis in seinen vordersten Graben, den
sie aber wegen des eigenen Artilleriefeuers wieder aufgeben mußten. Die
erbitterten Kämpfe dauerten stellenweise bis zur Mitternacht; dann war die
bisherige Stellung überall restlos und sicher wieder in deutscher Hand. Am
Hochberg hatte inzwischen das wirksam einsetzende Feuer von Batterien der
5. und 33. Infanterie-Division den französischen Angriff zusammenbrechen
lassen, noch bevor er die deutsche Verteidigungslinie hatte erreichen können.
Vom Hochberg ostwärts waren der außerordentlich heftigen Beschießung
keine Insanterieangriffe gefolgt. Der französische Angriff war abgeschlagen,
ohne daß die nach vorwärts in Bewegung gesetzten rückwärtigen Reserven
zum Eingreifen gekommen wären,
s. Mat. Am 5. Mai setzte sich die Schlacht zunächst nur als Artilleriekampf fort,
wobei auf französischer Seite wiederum eine besonders große Zahl von Flug¬
zeugen eingesetzt wurde. Sie leiteten den überwiegenden Teil des feindlichen
Feuers auf die deutschen Batterien, in deren bisher nicht gelungener Nieder-
kämpfung wohl eine Hauptursache des Mißerfolges gesehen wurde. Erst am
Nachmittage erhielten die Infanteriestellungen der 223. Infanterie-Division
am Langen Rücken heftigeres Feuer, das bald zu großer Stärke anwuchs.
Cin räumlich begrenzter Vorstoß folgte. Nach mehrfach wiederholtem An¬
rennen hatten die Franzosen am späten Abend den rechten Flügel der 223. In¬
fanterie-Division um einige hundert Meter zurückgedrückt. Im übrigen ver-
lief der Tag ohne bemerkenswerte Kämpfe.