Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

370 Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
8. Mai. und ostwärts, soweit er hatte einbrechen können, wieder hinausgeworfen. Nur 
in einer Kiesgrube am Wege Corbeny—Pontavert, am rechten Flügel der 
213. Infanterie-Division, konnte er sich festsetzen. Der Artilleriekampf kam 
erst gegen Mitternacht zum Schweigen. 
An der übrigen Front der Gruppe Sisionne bis nach Iuvineourt waren 
— entsprechend dem französischen Angriffsplan — keine Angriffe erfolgt. 
General vonBoehn hatte schon am 7. Mai mit Einverständnis der 
Heeresgruppe die ersten verfügbaren Teile der von der Obersten Heeres¬ 
leitung nach Monteornet heranbeförderten 2. bayerischen Infanterie-Division 
mit Eisenbahn und Kraftwagen bis in die Gegend von Mauregny hinter die 
2. Garde-Division vorgezogen. Der Austausch dieser beiden Divisionen 
begann in der Nacht zum 9. Mai. Am rechten Flügel der Gruppe Sisionne 
wurden die von den fast pausenlosen und verlustreichen Kämpfen am Winter- 
berg mitgenommenen Regimenter der 9. Infanterie- und 28. Reserve-Divi- 
sion durch noch kampfkräftige Teile beider Divisionen abgelöst. Die 
28. Reserve-Division übernahm damit wieder den alleinigen, verantwort¬ 
lichen Befehl an diesem Teil der Kampffront, die 9. Infanterie-Division mit 
den herausgezogenen Teilen die Aufgaben der Eingreif-Division hinter der 
Front vom Winterberg bis Iuvincourt. 
Die aufreibenden Kämpfe der letzten Tage hatten die Reserven der 
7. Armee fast ganz aufgezehrt. Eine Weiterverwendung der aus der Front 
gelösten Divisionen in der Schlacht war für längere Zeit nicht denkbar. 
Abgesehen von der schon festgelegten 2. bayerischen Insanterie-Division hatte 
die Heeresgruppe hinter der 7. Armee nur noch die 37. Infanterie-Division 
zur Verfügung, die inzwischen östlich von Laon bereitgestellt war. Anderer¬ 
seits bestand aber beim Oberkommando der 7. Armee am 8. Mai der Ein¬ 
druck, daß auch der zweite große Offensivstoß der Franzosen mit einem aus- 
gesprochenen Mißerfolge geendet hatte. Nach dem großen Fehlschlage der 
Schlacht vom 16. bis 20. April, die mit weitgesteckten Zielen begonnen 
worden war, hatten die Franzosen diesmal — nach den Aussagen Gefan¬ 
gener — mit ganz beschränkten Zielen angegriffen: nur der Rücken des 
Chemin des Dames hatte genommen werden sollen. Aber auch dieses nahe 
gelegene Angriffsziel war nur an einzelnen Stellen und unter abermals sehr 
hohen Verlusten erreicht worden. 
b) Die Kämpfe der 1. Armee, 
bis z. Mai. Auf der Gesamtfront der 1. Armee herrschte in den ersten Maitagen 
eine recht lebhafte Feuertätigkeit der französischen Artillerie. Es war deutlich 
erkennbar, daß der Feind einen neuen, breit angelegten Angriff vorbereitete.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.