Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
6. Mai. An der Front derGruppeLiesse setzten stärkere französische Teil- 
angriffe erst am späten Nachmittage oder am Abend ein. Vei Cerny und auf 
der östlich davon gelegenen Hochfläche kam es zu keinem größeren Vorstoße, 
die Handgranatenkämpfe rissen aber an allen Stellen naher Gefechtsberührung 
nicht ab. Von größter Lebhaftigkeit waren wiederum die Kämpfe, die sich 
an der Front der 14. Infanterie-Division (bisheriger Abschnitt der 1. Garde- 
Infanterie-Division) westlich der Hurtebife-Ferme um den Besitz der 
„Drachenhöhle" abspielten. Vis in die Nacht hinein bemühten sich die fran¬ 
zösischen Sturmabteilungen vergeblich, hier Vorteile zu erringen oder vor¬ 
übergehende Erfolge zu behaupten. 
Im allgemeinen hatte die Kampflage auf dem Frontteil der Gruppe 
Liesse westlich von der Hurtebife-Ferme keine Änderung erfahren. 
?. Mai. Mit dem Morgengrauen des 7. Mai lebte der Artilleriekampf zwar 
wieder auf, die Stärke der Vortage erreichte er aber nicht mehr. Auch die 
an einzelnen Frontstellen immer von neuem unternommenen Vorstöße der 
Franzofen waren schwächer. Wo es zu Nahkämpfen kam, wie bei der Mühle 
von Laffaux und an den Einbruchsstellen am Chemin des Dames zwischen 
der Mennejean- und der Hurtebife-Ferme, brachten sie keine die Gefamtlage 
beeinflussende Veränderungen. 
Ein Gegenangriff, den die 20. Infanterie-Division zusammen mit Teilen 
der 11. bayerischen Infanterie-Division am frühen Morgen auf der Hochfläche 
östlich von Cerny begonnen hatte, blieb sehr bald im Feuer des Gegners 
liegen. Abends antwortete dieser mit starken Vorstößen, die an der Laffaux- 
Ecke und an der Roytzre-Ferme wiederum im deutschen Abwehrfeuer zu¬ 
sammenbrachen; bei Ailles und an der Hurtebife-Ferme führten sie zu hef¬ 
tigsten Kämpfen, bis der Feind gegen Mitternacht auch hier blutig ab- 
gewiesen war. 
Die Front von Vauxaillon bis zur Hurtebife-Ferme hatte sich jetzt 
soweit gefestigt, daß im Laufe der kommenden Nacht die begonnenen und 
geplanten Ablösungen von sechs abgekämpften Frontdivisionen') fortgesetzt 
werden konnten. 
Die Teilangriffe der letzten Tage hatten den Franzosen nur geringen 
Geländegewinn, aber aufs neue sehr erhebliche blutige Verluste gebracht. 
Wo sich die Gegner eng ineinander verbissen hatten, setzten sich die örtlichen 
«. Mai. Kämpfe mit Tagesanbruch des 8. Mai fort, ohne aber die Lage zu verändern. 
1) 33.R. D., 222. I.D., 44. und 45.R.D., 20. und 1. Gd. I. D. durch 211., so. 
206., 10., 11. bayer. und 14. I. D.
	        
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