Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Der zweite französische Durchbruchsversuch. Kämpfe der 7.Armee. 
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12. Division) im ersten Anlauf überrannt worden; der Feind hatte den Nord- 
rand des Chemin des Dames-Rückens gewonnen. Südlich von Pargny wurde 
eine nach Norden vorspringende Vergnase (Beauregard) noch gehalten. Die 
in der Richtung auf Filain vordringenden Sturmwellen brachen sich an der 
Royere-Ferme, die allen Angriffen standhielt; sie fluteten aber zu beiden 
Seiten daran vorbei den Nordhang der Hochfläche hinab bis nahe an Filain 
heran. An der Naht zur 45. Reserve-Division leisteten in der Wittenberg- 
Höhle eingeschlossene Kampfreserven hartnäckigen Widerstand. Dieser und 
das tapfere Aushalten der Besatzung der in einem Dreiviertelkreis umklam- 
merten Royere-Ferme, verbunden mit frontalen Gegenstößen, hemmten das 
Vordringen der Franzosen so, daß es etwa auf dem halben Hange zum Stehen 
kam. Südlich von Filain hielt der Feind mit Ste. Berthe einen das Hang- 
gelände nach Osten und Westen flankierend beherrschenden Punkt zähe fest. 
Beim Abschluß der schweren Kämpfe war die 44. Reserve-Division fast 
völlig vom Chemin des Dames-Rücken heruntergestoßen; nur ihr äußerster 
rechter Flügel und die Mitte in der fast eingeschlossenen Royöre-Ferme 
standen noch auf der Hochfläche. Ein Regiment der 206. Infanterie-Division, 
das der 44. Reserve-Division zur Verfügung gestellt worden war, wurde 
beim Vormarsch durch das vergaste Ailette-Tal und durch das zu Umwegen 
nötigende Staubecken des Oife/Aisne-Kanals nördlich von Filain stark be- 
hindert. Seine einzeln vorgeworfenen Bataillone konnten keine Änderung 
der Lage mehr herbeiführen. 
Weiter ostwärts hatte der Ansturm der Divisionen des französischen 
XX. Korps (11., 168., 133. Division) zunächst auch die fast völlig zerstörten 
Verteidigungslinien der 45. Reserve-Division unter Generalmajor Walter 
von Cberhardt im ersten Anlauf größtenteils überrannt. Bei der 113. Infan¬ 
terie-Division des Generalmajors von Bergmann dagegen hatte das Sperr¬ 
feuer so rechtzeitig eingesetzt, daß der Angriff in der Hauptsache vor der deut¬ 
schen Stellung zusammenbrach. Der eingedrungene Feind wurde durch ört¬ 
liche Kampfreserven beider Divisionen überall wieder hinausgeworfen. Bis 
zur Mittagsstunde war die Stellung von der Froidmont-Ferme bis südlich 
von Courtecon wieder fest in deutscher Hand. Ein später einsetzender zweiter 
Angriff der Franzosen wurde nach anfänglichen Erfolgen abermals über 
den Ehemin des Dames zurückgeworfen. 
Noch während der Nachmittagskämpfe hatte General vonBoehnder 
45. Reserve-Division ein Regiment der anrückenden 10. Infanterie-Division 
zugeteilt zur Sicherung der rechten Flanke, die durch den Kampfverlauf bei der 
44. Reserve-Division stark bedroht schien. Die ersten verwendbaren Teile des 
Regiments trafen am späten Abend am Nordeingang des Kanaltunnels, süd-
	        
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