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Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne.
s.Mat. stand alsbald eine hohe Rauch- und Nebelwand. Hinter ihrem Schleier ent-
wickelte sich der französische Infanterie-Angriff auf der ganzen Front.
Vei der Gruppe V a i l l y brachen gegen 6° morgens nördlich von
der Laffaux-Mühle bis nach Vauxaillon hinauf das I. Kolonialkorps
(3. Kolonial-Division und Division Brecard, aus drei Kürassier-Regimentern
zusammengestellt) gegen die 33. Reserve-Division des Generalleutnants
Bausch und östlich der Mühle bis über die Mennejean-Ferme hinaus gegen
die 222. Infanterie-Division des Generalmajors Küster Teile des XXXVII.
Korps (158. Division) in starken Sturmwellen vor. Der Angriff zerschellte
bei Vauxaillon schon vor der deutschen Stellung im Abwehrfeuer. An der
Laffaux-Ccke selbst und östlich der Mennejean-Ferme wurden die vordersten
Linien der 33. Reserve- und 222. Infanterie-Division überlaufen. Doch
konnte der Stoß noch auf der Hochfläche östlich von Laffaux sowie südlich der
Straße Soisions—Laon aufgefangen, teilweise auch zurückgeschlagen werden.
Die Mennejean-Ferme war gehalten worden. Erst als die Franzosen hier
und an der Laffaux-Mühle Tanks einsetzten, konnten sie sich in den bisherigen
vordersten deutschen Gräben endgültig behaupten. Stundenlang wogten die
Kämpfe hin und her. Das entscheidende Gelände wurde gehalten. Daran
änderte auch ein am Abend nochmals über die Linie Vauxaillon—Laffaur
vorgetragener starker französischer Angriff nichts mehr, ebensowenig ein letzter,
schon in der Dunkelheit ausgeführter Vorstoß westlich der Mennejean-Ferme.
Auf Pinon herangezogene Teile der 206. Infanterie-Division kamen nicht
mehr zum Einsatz.
Auf der ostwärts anschließenden Chemin des Dames-Front begann der
französische Angriff einige Stunden später. Am 10° vormittags sprang das
Feuer der französischen Batterien und Minenwerfer von den völlig zerstörten
deutschen Infanterie-Stellungen auf die Nordhänge des Chemin des Dames-
Rückens vor und gab der Sturminfanterie den Weg frei. Im gleichen Augen¬
blick brachen gegen die Linie Fort Malmaison—Royöre-Ferme—Froidmont-
Ferme die Angriffswellen des VI. Korps, anschließend bis südlich von
Courtecon die des XX. Korps und über Cerny—Ailles bis zur Hurtebise-
Ferme solche des XI. Korps fast gleichzeitig auf der ganzen Front in starken
Massen vor. Nach leicht errungenem Anfangserfolge stießen die Sturm-
truppen überall auf hartnäckigen Widerstand. Schwere, blutige Kämpfe füll¬
ten den ganzen Tag; ihr Endergebnis war ein neuer Fehlschlag für die
Franzosen.
Auf der Osthälfte der Gruppe Vailly war die 44. Reserve-Division des
Generalmajors von Foelkersamb von den hinter der Rauch- und Staubwand
hervorbrechenden, dichten, stürmenden Mafien des VI. Korps (166. und