Der zweite französische Durchbruchsversuch. ZSg
Am Pöhlberg hatte die 6. Infanterie-Division alle französischen An-
griffe im allgemeinen zurückgeschlagen. Die südliche, überhöhende, der beiden
Vergkuppen war in Händen der Franzosen geblieben.
Der mit großem Munitionsaufwand vorbereitete und mit frischen, an
Zahl stark überlegenen Infanteriekräften geführte Angriff der Franzosen hatte
dank der zähen Tapferkeit der deutschen Divisionen, die durch ihre Artillerie
unermüdlich und kräftigst unterstützt worden waren, nicht den erstrebten
Erfolg gehabt. Wohl standen die Franzosen auf den meisten der Höhen, ihr
Besitz war aber noch keineswegs gesichert. Die Verluste waren auch auf sran-
zösischer Seite sehr hoch.
Der heftige Artilleriekamps hielt am Brennpunkt der Schlacht noch
längere Zeit an. Auf der übrigen Front flaute er allmählich ab.
Z. Die Schlacht bis zum 8. Mai.
Beilage 13,15—18.
Die neuen von General Nivelle befohlenen Angriffe sollten nach mancher-
lei Hin und Her der zeitlichen Festsetzung nach den endgültigen Befehlen am
4. Mai beginnen und für die 6. und 10. Armee zunächst zur völligen Inbesitz-
nähme des Chemin des Dames-Rückens, für die 5. und 4. Armee zur „Ent-
lastung von Reims" führen. Die noch verbleibenden Tage wurden durch
Vorbereitungsfeuer der Artillerie und Minenwerfer ausgefüllt und brachten
einige Veränderungen und Auffrischungen im französischen Kräfteeinsatz.
a) Die Kämpfe der 7. Armee.
Das feindliche Feuer lag in ständig gesteigerter Heftigkeit und jetzt auch
nachts kaum unterbrochen auf der Gesamtabwehrfront der 7. Armee. Dabei
zeichneten sich deutlich als Brennpunkte kommender Großkämpfe der Ab-
schnitt Vauxaillon—Laffaux, die Chemin des Dames-Stellung nördlich von
Ostel und Braye und die Gegend östlich der Hurtebise-Ferme bis einschließ-
lich des Winterberges ab. Wie in den Tagen vor dem 16. April machte sich
die allabendliche Vergasung des Ailette-Grundes und das weit in das Hinter-
gelände reichende schwere Feuer auf Unterkünfte und Wegeverbindungen
wieder sehr störend fühlbar. Die deutschen Batterien führten den Kampf
mit im wesentlichen ungeschwächter Kraft.
Am 3. Mai fühlten die Franzosen an verschiedenen Stellen mit stärkeren z. Mai.
Abteilungen vor, so nordwestlich von Braye, an der Mühle von Vauelere
und am Winterberg. Der Augenblick des französischen Angriffs schien nahe¬