Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
25.bis geworden. Am 29. April schwoll das feindliche Feuer hier und auf der ganzen 
pt 'Südfront der 7. Armee zeitweise zu Trommelfeuer an. Alles verstärkte den 
Eindruck, daß der erwartete zweite Großangriff nahegerückt war. 
Auch bei der 1. Armee waren örtliche Vorstöße und Handgranaten- 
kämpfe an der Tagesordnung. 
Am Nachmittag des 22. April hatte die 6. Infanterie-Division ihre 
Linie über die Kuppe und auf dem westlichen Hang des Hochberges etwas 
vorschieben können. Dabei eingebrachte Gefangene waren von der neuein- 
gesetzten französischen 131. Division des X. Korps. Am 28. April nachmittags 
schwoll das französische Artilleriefeuer gegen den Vrimont und die südöstlichen 
Anfchlußstellungen zum Trommelfeuer an, am Abend stießen hier stärkere 
Kräfte zum Angriff vor. Die Stellung am Vrimont wurde von der 34. In- 
fanterie-Division ohne Geländeeinbuße gehalten; die vorderste Linie der 
19. Infanterie-Division erlitt zwischen dem Kanal und der Straße Pont 
Givart—Reims eine unbedeutende Einbeulung. Auch die Stellungen der 
4. Infanterie-Division südöstlich von Verry au Bac hatten an diesem Tage 
und in der folgenden Nacht unter starkem Feuer gelegen, dem gegen Morgen 
des 29. April im Aisne- und Kanalwinkel ein starkerAngriff gegen die Höhe 108 
folgte. Der Feind drang in die deutsche Stellung ein, wurde aber trotz wieder¬ 
holten Ansturms nach mehrstündigem Kampfe völlig wieder hinausgeworfen. 
In diesen Kämpfen war die französische 4. Division vom II. Korps, ebenfalls 
neu in der Front, festgestellt worden. Die Beobachtung hatte auch hier, wie 
vor der 7. Armee, das nähere Heranschieben eines Teils der französischen 
Artillerie festgestellt. Einschießen neuer Batterien und kräftiges, in den 
letzten Apriltagen sich erheblich steigerndes Wirkungsfeuer gegen die Gruppen 
Aisne, Brimont und Prosnes wurden täglich gemeldet. 
Auf dem rechten Flügel der 3. Armee hatte sich in den Tagen bis 
gegen Ende April nichts von Belang ereignet. Vom 28. April ab war aber 
auch hier eine Zunahme des französischen Feuers zu bemerken, das am 
29. April zu großer Heftigkeit anwuchs. 
Das Wetter hatte in diesen Tagen beiden Gegnern starken Einsatz von 
Flugzeugen gestattet. Die französischen Flieger, die bisher die deutsche Front 
fast nur zu nächtlichen Bombenabwürfen im Hintergelände überflogen hatten, 
zeigten sich jetzt sehr viel angriffslustiger. 
Aus allen Beobachtungen und Feststellungen der letzten Tage mußte der 
Schluß gezogen werden, daß der erwartete zweite große Schlag der 
Franzosen nahe bevorstände.
	        
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