Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
19. April, nur abgewehrt, sondern im Gegen- und Nachstoß wurden von deutscher Seite 
verschiedentlich Vorteile erkämpft. Cornillet und Lug ins Land wurden be¬ 
hauptet, die Kampflinie am Hochberg auf den Südhang vorgetragen. Weiter 
ostwärts bis zum Keilberg hatte die Front gehalten, auch die Kuppen des 
Keil- und Pöhlberges schienen in deutscher Hand zu sein; den Süd- und 
Südosthang des letzteren hielten die Franzosen noch zähe fest. Südöstlich 
von Vaudesincourt war ein feindlicher Einbruch durch örtliche Reserven 
sogleich aufgefangen worden. 
£lm 6° nachmittags setzte der rechte Flügel der 5. Infanterie-Division 
noch einmal zum Vorgehen an, sah sich aber nach anfänglichem Gelände- 
gewinn bald durch einen starken feindlichen Gegenangriff angehalten. Nach 
kurzer, kräftigster Feuerwelle waren die Franzosen zum dritten Male an 
diesem Tage zu einem geschlossenen Angriff aus der ganzen Front der Gruppe 
Prosnes vorgebrochen. Dabei gingen die Kuppen des Lug ins Land und des 
Hochberges wieder verloren. Auf dem östlichen Teil des Höhenzuges blieben 
die Kampffronten ineinander verstrickt. Am Abend konnte festgestellt werden, 
daß die Höhe des Lug ins Land wieder deutscher Besitz geworden war, daß 
die 6. Infanterie-Division auch von der Kuppe des Hochberges die Fran¬ 
zosen wieder hinuntergedrängt und am Keil- und Pöhlberge verlorenes Ge¬ 
lände wiedergewonnen hatte. Nur in einzelnen Nestern waren Franzosen 
auf der Höhenlinie sitzengeblieben; die Kuppe des Pöhlberges war Nie¬ 
mandsland geworden. Zwischen Pöhlberg und Aubsrive hatte der französische 
Angriff verhältnismäßig leicht abgewehrt werden können. 
Am rechten Flügel der 3. A r m e e, bei der 30. Infanterie-Division, 
war es trotz zeitweise heftigster Beschießung zu Infanteriekämpfen nicht 
gekommen. 
Das Ergebnis des schweren Schlachttages war, daß weder die Fran- 
zosen die erstrebten Höhen von Moronvilliers hatten nehmen können, noch 
die deutschen Divisionen das verlorene Gelände südlich und südöstlich der 
Höhenkette wiederzugewinnen vermocht hatten. 
20. April. Anunterbrochen ging auch während der Nacht zum 20.April der Artil¬ 
leriekampf weiter. Am Morgen setzte sich die Schlacht fort, zersplitterte aber 
in Teilangriffe von nur örtlicher Bedeutung. Zuerst ging der rechte Flügel 
der 23. Jnfanterie-Divifion gegen den Osthang des Pöhlberges zum Angriff 
vor; sein Geländegewinn war gering. Ein französischer Vorstoß zwischen 
Hochberg und Keilberg wurde abgewiesen. Im Laufe des Nachmittags 
griffen die Franzosen die Mitte der 58. Jnfanterie-Divifion an, hatten aber
	        
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