Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

342 
Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
i«. April. Stellungsverbesserungen und Geländevorteile zu erringen. Schon in frühester 
Morgenstunde begannen bei der Gruppe Liesse Kämpfe zur Wieder¬ 
gewinnung der Höhenstellung südlich von Ailles. Teile der 19. Reserve- 
Division von Westen und der 1. Garde-Infanterie-Division aus östlicher 
Richtung konnten in härtestem Ringen, dem erst die Dunkelheit ein Ende 
machte, fast den ganzen Nordrand der Hochfläche den Franzosen wieder ent¬ 
reißen. Dagegen vermochten die zur Wiedernahme der Hurtebise-Ferme 
angesetzten Teile der 1. Garde-Division das Angriffsziel nicht zu erreichen. 
Nach diesen Kämpfen war das schon zuvor sehr mitgenommene französische 
II. Kolonialkorps nicht mehr kampffähig und mußte durch das XI. Korps 
abgelöst werden. Die Stellungen der 5. Garde-Infanterie- und der Baye¬ 
rischen Crsatz-Division der Gruppen Liesse und Sissonne beider¬ 
seits von Craonne waren nach heftiger Artillerievorbereitung am Vormittag 
von Sturmabteilungen des I. Korps vergeblich angegriffen worden. Der 
Angriff wurde nach abermaligem stärksten Trommelfeuer am späteren Nach¬ 
mittage wiederholt. Vis zur Dunkelheit waren die Franzosen auf der Hoch¬ 
fläche bei der Mühle von Vauclere restlos zurückgeschlagen, in Craonne hatten 
sie unbedeutende Fortschritte gemacht; der Winterberg war fest im Besitz der 
deutschen Divisionen. Immerhin erschien es General von Voehn nötig, 
ein Regiment der ihm zur Verfügung gestellten 2.Garde-Infanterie-Divi- 
sion mit Nachtmarsch bis dicht an den Nordhang des Winterberges vor¬ 
zuschieben. Gegenüber der 9. bayerischen Reserve-Division hatte der Gegner 
die Zurücknahme der deutschen Front in die Stellung zwischen Chevreux und 
Iuvineourt anscheinend noch nicht erkannt. Er besetzte La Ville aux Bois 
und führte einen Artilleriekampf, der zum Teil recht lebhafte Form annahm. 
Im Laufe des Tages war die 28. Reserve-Division bis in die Gegend 
südlich von Sissonne gezogen worden und hatte Vortruppen auf Corbeny vor¬ 
geschoben. Einen weiteren Rückhalt erhielt die 7. Armee durch die zunächst 
noch als Reserve der Heeresgruppe nordöstlich von Laon mit zwei Drittel 
ihrer Kampftruppen inzwischen versammelte 33. Reserve-Division. 
Am Abend des 18. April übernahm das Generalkommando z. b. V. 65 
unter Generalleutnant Graf Eberhard von Schmettow den Befehl über die 
Gruppe Sissonne, desgleichen die 213. Insanterie-Division den Befehl über 
den bisherigen Abschnitt der aus der Front gezogenen 9. bayerischen Reserve- 
Division. 
ig. April. Am 19. April setzten sich die Kämpfe unter den gleichen Bedingungen und 
in der gleichen Weise fort. In dem von der Gruppe Vailly geräumten 
Gelände des Condö-Winkels folgten die Franzosen langsam. Weiter östlich
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.