Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Der Ansturm gegen die 7. Armee, Gruppe Vrimont. 
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folgende französische Abteilungen hatten sich an der Einbruchsstelle südwärts 
gewendet und begannen die noch standhaltenden vorderen deutschen Linien 
zu beiden Seiten des Aisne/Marne-Kanals gegen Loivre hin aufzurollen. 
Noch am Vormittag hatten die Franzosen Vermsricourt in Besitz genommen, 
am frühen Nachmittag fiel auch Loivre, von Norden umfaßt und zugleich von 
Süden erneut angegriffen, in ihre Hand. Weder der tapfere Widerstand der 
Stellungsbesatzung noch auch die Gegenstöße der Kampfreferven waren im- 
stände gewesen, den Verlust des gesamten Geländes bis an die Reimser 
Eisenbahn zu verhindern. Letzte in den Kampf geworfene Reserven ver- 
mochten nur, weitere Vorstöße der Franzosen über Vermörieourt und Loivre 
hinaus anzuhalten. Die lebhafte Kampstätigkeit setzte sich ohne Unter- 
brechung fort. 
Inzwischen hatte der Kommandierende General der Gruppe Vrimont, 
General Magnus von CberHardt, das Eingreifen der rückwärtigen Reserven 
auf deutscher Seite vorbereitet. Ihm war die hinter dem linken Gruppen- 
flügel aufgestellte Garde-Ersatz-Division^) als Cingreis-Division so frühzeitig 
zum Einsatz freigegeben worden, daß er ihr schon gegen 10° vormittags, als 
sie im Waldgelände nordöstlich von St. Etienne an der Suippes marschbereit 
stand, den Vesehl geben konnte, sich zum Gegenangriff gegen den Nordwest- 
lich des Vrimont eingebrochenen Feind bereitzustellen. Roch während des 
Vormarsches in die Gegend südöstlich von Aumsnancourt le Petit folgte auf 
Grund der inzwischen verschärften Lage der weitere Vefehl, zur Unterstützung 
der 21. Infanterie-Division den Angriff durchzuführen. Kurz nach 2° nach- 
mittags war die Garde-Ersatz-Division unter Generalleutnant von Larisch 
entwickelt und trat zum Angriff an, um zunächst Vermsricourt und die ver¬ 
lorene Eisenbahnstellung wiederzunehmen. In breiter Front und in zahl- 
reichen Angriffswellen hintereinander überschritt sie gegen 4° nachmittags die 
Straße Neufchatel—Reims. Nachdem zwei bereits in den Orainviller Wald 
vorgeschobene Bataillone von da aus gegen Vermsricourt vorgebrochen waren 
und die Franzosen auf beiden Seiten der Bahnstrecke zurückgedrängt hatten, 
brachte die trotz feindlicher Feuerwirkung in mustergültiger Ordnung vor- 
wärtsstrebende Angriffsfront der Garde-Ersatz-Division die Entscheidung. 
Von zwei Seiten gefaßt, mußten die Franzosen das ganze Gelände östlich 
der Eisenbahn und auch noch ein gutes Stück auf deren Westseite wieder 
preisgeben. Mit zäher Hartnäckigkeit verteidigten sie aber, durch frische Kräfte 
verstärkt, das Dorf Vermsricourt. Erst in der Dunkelheit räumten sie die 
letzten bis dahin noch gehaltenen Häuser, setzten sich aber hart südlich davon 
an der eingeschnittenen Eisenbahnstrecke wieder fest. In einer Linie, die am 
') Ohne die vorherigen Abgaben an die Stellungsdivisionen noch sieben Vtle. und 
drei Bttrn. stark. 
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