Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

314 Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
,6. April. Einsatz in den Kampf noch nicht frei. Dagegen erhielt die Gruppe Lieste sofort 
die Verfügung über den Rest der 20.Infanterie-Division'), um sie im Ab¬ 
schnitt der 16. Reserve-Division nach Bedarf einzusetzen. Zugleich wurden 
ihr auch zwei Drittel der 1. Garde-Infanterie-Division unterstellt, um die 
Lage bei der 19. Reserve-Division wiederherzustellen; ein Regiment der 
Division wurde als Armeereserve vorläufig noch zurückgehalten. 
Unterdessen war in den frühen Nachmittagsstunden von den nach vorn 
geworfenen Reserven der Kampf um die alten Stellungen überall lebhaft 
aufgenommen worden. 
Bei der Gruppe Vailly hatten Reserven der 183.Infanterie- 
Division in harten Kämpfen südlich und östlich von Vraye den Feind wieder 
etwas zurückdrücken können, dabei aber auch ihre eigenen Kräfte stark ver- 
braucht. Die Artillerie der Division hatte fühlbare Ausfälle, bei drei Bat¬ 
terien auf dem rechten Flügel waren alle Geschütze zerschossen oder verschüttet. 
Zur Unterstützung griffen Batterien der 45. Reserve-Division des General¬ 
majors Walter von Cberhardt aus der Gegend von Lierval in die Kämpfe 
ein, in denen am späteren Nachmittage die frifch verstärkten Franzosen wieder 
heftig andrängten. Demgegenüber konnten die gelichteten Regimenter der 
183. Infanterie-Division die Erfolge ihrer Gegenstöße nicht überall be- 
haupten. Als die Infanteriekämpfe mit der Dunkelheit allmählich an Heftig¬ 
keit verloren, hielt der linke Flügel der 25.Landwehr-Division den Hauptteil 
von Chavonne, die 183. Infanterie-Division im Anschluß daran die Hoch¬ 
fläche südwestlich von Brahe, Brahe selbst und mit ihrem linken Flügel nach 
Verlust des Beaulner Rückens die Chemin des Dames- (Malmaison-) Stel¬ 
lung bis südlich von Courteeon. Diesen Flügel und den Anschluß zur 16. Re¬ 
serve-Division stützten die am Spätnachmittage von der Gruppe Lieste auf die 
Malval-Ferme vorgezogenen Bataillone der 45. Reserve-Division. Der 
Feind drängte hier nicht mehr nach. 
Bei der 16. Reserve-Division der Gruppe Liesse war unter hin 
und her gehenden Kämpfen bis in den späten Nachmittag hinein die Lage im 
wesentlichen unverändert geblieben. Die Division hatte mit Zähigkeit Cerny 
mit der Zuckerfabrik und weiter im Osten rückwärtige Teile der vordersten 
Kampfstellung gehalten. Alle Reserven hatte General Sieger seinem rechten 
Flügel zugeschoben, um die verlorengegangenen Teile der Chemin des Dames- 
Stellung westlich von Cerny wiederzunehmen. Die Franzosen hatten hier 
aber bereits Maschinengewehre und leichte Minenwerfer in Stellung gebracht 
und schlugen jeden Vorstoß ab, andererseits blieb auch ihren wiederholten 
Noch fünf Vtle., dazu drei Vttrn. der 44. R. D.
	        
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