Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Der Ansturm gegen die 7. Armee, Gruppen Vailly und Liesse. 
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„Veaulner Rückens'") angegriffen hatte, war auf der Westseite des Rückens 
in dem Talkessel der Les Grölines-Ferme zwar bis in Höhe von Vraye ein- 
gebrochen, dann aber hier wie auf dem Veaulner Rücken selbst und an seinem 
Osthange nicht mehr weiter vorwärtsgekommen. Sehr fühlbar wurde dagegen 
der Einbruch der französischen 153. Division (XX. Korps), die bei Chivy 
durchstoßend und sich im sogenannten Paradies-Grunde nordwärts wendend, 
mit überraschender Schnelligkeit in einem Angriffsschwung bis auf die 
Höhenlinie des Chemin des Dames westlich von Cerny gelangt war. Dort 
hatten die Franzosen noch in etwa 1500 Meter Breite die 1., hart westlich 
der Zuckerfabrik südlich von Cerny auch ein größeres Stück der 2.Linie der 
längs des Chemin des Dames nach Westen auf Laffaux zu laufenden „Mal- 
maison-Stellung" genommen und schickten sich an, weiter durchzustoßen. 
Damit war für die ganze Westhälfte der 16. Reserve-Division des 
Generalleutnants Sieger, die zwar überrannt worden war, aber mit Teilen 
bis in die Mittagsstunden tapfer kämpfend sich noch in den vordersten Linien 
hielt, die Gefahr groß geworden, abgeschnitten zu werden. Die Division war 
zugleich auch östlich von Cerny sehr heftig angegriffen worden. Hier hatte 
das II. Kolonialkorps mit der 15. Kolonial-Division, selbst schon auf der 
Höhe des Chemin des Dames liegend, in einem kurzen, schnellen Ansturm 
ebenfalls alle Linien der vordersten Stellung durchstoßen und bedrohte Cerny 
von Osten. Als dann die Reserven der bewährten 16. Reserve-Division 
beiderseits von Cerny zum Gegenstoß vorgingen, wurde der Gegner zum 
Halten gebracht, auf der Osthälfte der Divisionsfront wieder bis in die alte 
2. Linie zurückgedrückt und der Besitz von Cerny und der als Verteidigungs- 
stützpunkt besonders ausgebauten, südlich davon gelegenen Zuckerfabrik ge- 
sichert. Westlich von Cerny führten die erbitterten Kämpfe nur dazu, dem 
Feinde weiteres Vorwärtsdringen zu verwehren; es gelang aber nicht, ihn 
aus der Chemin des Dames- (Malmaison-) Stellung wieder hinauszuwerfen. 
Der Kampf ging an dieser Stelle weiter, denn auch die Franzosen versuchten, 
durch immer neue Kräfte ihren Erfolg zu vervollständigen. 
Die links anschließende 19. Reserve-Division unter General der Infan- 
terie von Wartenberg wurde hauptsächlich von der 10. Kolonial-Division an- 
gegriffen und auf ihrer ganzen vordersten Front vom ersten, in dichten 
Angriffskolonnen vorgetragenen Ansturm überlaufen. Die beiderseitigen 
Fronten hatten sich auf dem Nordteil der breiten und tiefen Hochfläche von 
Paisiy am Ehemin des Dames dicht gegenüber gelegen; der Westflügel der 
19. Reserve-Division hatte im Anschluß an die 16. Reserve-Division den 
Nordrand des Landrückens mit schroff zum Ailette-Tal abfallendem Steil- 
0 Vom Landrücken des Chemin des Dames ausgehende, westlich an Veaulne vor- 
bei auf Moussy zu streichende schmale Hochfläche.
	        
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